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29.03.2021

Heute dreimal ins Polarmeer gefallen. Arthur Conan Doyle und seine Arktis-Expedition

Manchmal muss man Bücher nach ihrem Titel aussuchen und Heute dreimal ins Polarmeer gefallen? Also wenn einen das nicht neugierig macht, weiß ich auch nicht... ;-)

Außerdem ist es eine Arktis-Expedition und ich liebe diesen Shit UND auch noch eine Autoren-Biographie - what is not to like?!

Bevor wir jetzt aber mal ungebremst fangirlen, worum geht es eigentlich wirklich?

Im Frühjahr 1880, er war 21 Jahre alt und studierte Medizin in Edinburgh, heuerte Arthur Conan Doyle als Schiffsarzt auf einem Walfänger an. Nicht ahnend, dass die Reise ins eisige Polarmeer verborgene Talente in ihm hervorbringen würde: Bald schon beteiligte er sich unermüdlich an der Jagd auf Robben und wagte sich mutig auf Eisschollen hinaus, von denen er so oft ins Wasser fiel, dass der Kapitän ihn den »großen Eistaucher« nannte. An Bord lernte Doyle das endlose Warten auf den Wal kennen, diskutierte über Philosophie und Religion, boxte mit Schiffskameraden und begeisterte sich für eine im Gurkenglas gehaltene Meeresschnecke – vor allem aber führte er ein Tagebuch mit dem er das Fundament für sein späteres Schreiben legte.

Alles klar, wer immer noch hier ist, wird sich hoffentlich genauso über nette historische Annekdoten freuen, die in wunderschön zusammengestellten und bebilderten Büchern präsentiert werden.;-)

Viel zu erzählen habe ich an sich nicht, außer: Wenn euch das Klappentext interessiert, lohnt sich die Ausgabe in jedem Fall, aber vielleicht noch ein paar Kommentare zum Buch, damit man weiß worauf man sich einlässt:

Ohne jetzt in die Details zu Walfang, Robbenjagdt und all diese unschönen Themen einsteigen zu wollen, das Tagebuch des Schiffarztes Conan Doyle ist nicht das beste Nachschlagewerk für die Flora und Fauna der Arktis. Tatsächlich enthält die Ausgabe sehr viele Fußnoten, die darauf hinweisen, dass er teilweise ziemlich großen Bullshit verzapft, wenn er versucht den "Naturforscher" zu geben...was ihn nicht davon abgehalten hat bei seiner Rückkehr naturwissenschaftliche Vorträge zu halten, von denen einer in Abschrift auch in dieser Ausgabe enthalten ist. Dass die "Wissenschaft" darin heute (und teilweise damals schon) nicht standhält, sagt jetzt ein wenig mehr über die Selbstein-und-überschätzung des britischen Amateurforschers an sich, als über Conan Doyles Charakter im speziellen, aber ich finde Wissenschaftsgeschichte an sich sehr spannend. Wie sich Menschen verschiedener Zeitalter die Welt erklärt haben, sagt oft mehr über Zeitgeist, als über Wissenschaft aus, aber ist ja nichtsdestoweniger interessant.:-)

Außerdem sollte man darauf eingestellt sein, dass die eigentlich Abschrift des Expeditionslogbuchs nichtmal die Hälfte des Buches umfasst. Den Rest nehmen wunderschöne Farbdrucke des eigentlichen Logbuchs ein - mit Zeichnungen an den Rändern, ich fühlte mich an meine alten Schulhefte erinnert;-) - und besagter Vortrag UND (das war dann für mich spannend) die Kurzgeschichten, die von diesen Erfahrungen inspiriert waren. Die Sherlock Holmes Geschichte kannte ich tatsächlich schon, die Geistergeschichte nicht, aber an sich ist es immer spannend zu sehen wie sich Autobiographisches in Kunst niederschlägt...und als Jemand, dessen Brääänd halt auch Realität+ ist, fand ich es außerdem sehr symphatisch, dass Conan Doyle zuerst mal eine Geistergeschichte aus seiner Arktis-Erfahrung machen wollte.;-)

Auf jeden Fall zu empfehlen für alle, die sich dafür interessieren und dringend ab und zu mal ein richtig schön gemachtes Buch um Schrank haben wollen!

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