Ja, wir sind immer noch im Tudor Biographien Modus - demnächst gibt es dann ein paar Piraten, hatte ich ja schon angekündigt ;-) - aber beschäftigen uns mal wieder ein bisschen mit den ungeliebten schottischen Cousins. Dank des mir geschenkten schottischen Adelspatents, ist das ja jetzt quasi Familiengeschichte. (nur ein Scherz, bitte nicht die echten Claymores auspacken!;-)
Den Film zu diesem "now a major movie" Buch habe ich zwar noch nicht gesehen (und vielleicht will ich das auch nicht, aber dazu gleich), aber bis dahin, was haben wir gelernt in Mary, Queen of Scotts geschrieben von John Guy und gesprochen von Jan Cramer?
Who was the real Mary Queen of Scots? The most enigmatic ruler of England lived a life of incredible drama and turmoil: crowned Queen of Scotland at nine months old, and Queen of France at 16 years, she grew up in the crosshairs of Europe's political battles to become Queen Elizabeth's archrival.
This audiobook tells the story of the fraught and dangerous relationship between these two women of incredible charisma and power - a relationship that began with both seeking a political settlement but which led them down a path of danger, from which only one could emerge victorious.
Previously published as My Heart Is My Own
Fangen wir mal damit an, dass ich das Cover/Filmplakat nicht toll finde? Ausnahmsweise nicht, aber lasst mich kurz erwähnen, dass ich den Originaltitel nicht so glücklich fand. Ja, es ist ein Originalzitat und vermutlich kann man nicht 200 Bücher haben, die alle Mary, Queen of Scotts heißen, nur weil es 200 Biographien gibt. Aber grade dieses Zitat auszuwählen - und quasi kontextlos in der freien Luft schweben zu lassen - stellt unsere "Hauptfigur" wieder in so eine emotional/sentimentale Ecke, zu der der Rest des Buches eigentlich nicht passt.
Wie man es vermeidet Team XY zu sein:
Es gibt soviele Gelegeneiten im Leben, in denen man Team Irgendwas sein kann - Team Edward oder Team Jacob, Team Apple oder Team Samsung, Team wasauchimmer gegen Team mirdochegal. Und in dieser Geschichte ist das nicht anders, oft ist man in Biographien ziemlich eindeutig in den Händen von Team Mary oder Team Elisabeth. Und ich fand es eigentlich sehr nett, dass dieses Buch versucht ein wenig an diesem scheinbar unüberbrückbaren Gegensatz zu rütteln und sich nicht festzulegen.
Geschichte ist nicht Team A gegen Team B, sondern meistens eine Ansammlung von ziemlich chaotischen Menschen mit ziemlich chaotischen Absichten, daher ist es mal nett dieses Narrativ hinterfragt zu sehen, dass es hier um "Liebe" gegen "Vernunft", Sentimentalität gegen Staatsräson und Herz gegen Kopf geht. Dieses "Elisabeth ist die Märtyrerin ihrer Pflicht und Mary die Märtyrerin ihrer Emotionen" wird keiner der beiden gerecht und ist (zu 80%) die Erfindung von konservativen Predigern, die eigentlich der Meinung waren, Frauen hätten an der Macht überhaupt nichts zu suchen. Machen wir also aus dieser konservativen Grütze keinen gequälten #girlboss Moment, ok?^^
Und aus dem Grund mag ich auch das Cover nicht, denn die Schauspielerinnen, die sie da nebeneinanderstellen sehen auch schon wieder so nach "Naturmädel" gegen "Fashionqueen" aus, mit all dem kulturhistorischen Ballast, der da dranhängt.
Und deswegen will ich vermutlich den Film auch nicht sehen, falls man sich das noch nicht hat denken können. ;-)
Bis dahin kann ich aber guten Gewissens 5 von 5 Disteln vergeben für ein Quellenkritik-Highlight der letzten Monate. Vom Hörbuch kann man sich ja auch berieseln lassen, auch ohne hübsche Kostüme.
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