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30.01.2023

Netflix für DA-Nerds: Dragon Age Absolution

Ich persönlich finde ja Begriffe wie Geek und Nerd inzwischen überstrapaziert, weil es mal eine Weile "cool" war sie für jeden Menschen anzuwenden, der auswelchen Gründen auch immer irgendein Hobby oder Interessensgebiet hatte, aber "Insider" klingt auch doof und "Menschen, die wissen worum es geht", war mir für den Titel zu lang. ;-)

Der Netflix Algorhytmus funktioniert ja meistens (Ausnahmen bestätigen die Regel) ein wenig besser, als Amazon Prime oder YouTube, die mir immer mal wieder Dinge vorschlagen, bei denen ich wirklich, wirklich, wirklich nicht weiß wie irgendwer denken könnte, mir könnte das Vorgeschlagene gefallen. Hier musste man sich allerdings keine Mühe geben, denn wenn Netflix ein Hochglanz-Anime zu einem meiner liebsten Lieblingsfranchises produziert, dann habe ich das Release-Date natürlich rot im Kalender markiert ... oder zumindest eine Handyerinnerung, ich hasse Papierkalender. ;-)

Abgesehen davon, dass ich für ca. 3 Stunden ein glückliches, kleines Fangirl sein durfte, muss ich mir aber schon die Frage stellen, die sich auch schon im letzten Post irgendwie stellte: Kann das jemand ohne Hintergrundwissen über die Spiele überhaupt verstehen? Und würde sich jemand ohne Hintergrundwissen überhaupt dafür interessieren?

Nun ist das bei Hochglanz-Netflix-Serien allerdings (finde ich) eine relevantere Frage, als bei einem Tie-In-Roman von dessen Existenz man vermutlich nie was erfährt, wenn man sich nicht im Fandom rumtreibt. Aber wenn mir schon Menschen sagen, dass ich vermutlich lieber erstmal zumindest die Witcher Spiele spielen sollte, um die erste Staffel zu verstehen (keine Ahnung, ob das stimmt, aber Spiele und Serie sind sowieso weiterhin auf meiner Liste ;-), kann ich mir hier nicht vorstellen, dass man viel Freude haben wird, wenn man die Zusammenhänge nicht kennt.

Das hat damit zu tun, dass wir hier epic high fantasy machen, Magie, Drachen, etliche Völker, Politik, Weltgeschichte usw, das eigentlich Exposition bräuchte, während der gute Gerald ja eigentlich eher low fantasy mäßig unterwegs ist. Und dann kommt natürlich noch die Runtime dazu - 6 Folgen a ca. 28Minuten netto (exkl. Intro & Abspann) haben keine Zeit übermäßig viel zu erklären. Und während ich eigentlich mag, wenn Dinge nicht übererklärt werden, bin ich leider auch nicht sicher, wie es sein würde diese Serie zu sehen, ohne die drölfzigtausend random facts zu kennen, die so in meinem Kopf dazu rumschwirren. ;-)

Insgesamt hätte ich gerne auch als Fan ein paar mehr Folgen gehabt - es muss ja nicht gleich in die Pokémon Dimensionen von 42 Folgen pro Staffel ausarten, aber 6 ist doch arg wenig. Die Charaktere und der Konflikt fingen grade an interessant zu werden, da war schon wieder alles vorbei. Als eine Art extended trailer für das nächste Spiel vielleicht in Ordnung, aber das kommt frühestens Ende nächstes Jahr, wenn nicht noch später und Netflix hat es bisher sehr klar gemacht, dass sie alles canceln werden, das nicht gefühlt in den ersten 5 Minuten von jedem Lebewesen auf dem Planeten 5x angeschaut wird. 

Für ein dermaßenes special interest Projekt bin ich also mal vorsichtig pessimistisch, dass wir da noch mehr sehen werden. ;-)

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