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10.05.2024

Netflix für Übernatürliches: Death by Magic & Alien Prophet

Es war mal wieder Zeit ein paar Abende, an denen ich vor allem entweder konzentriert arbeiten, oder völlig ohne Hirnzellen einzusetzen zocken wollte, mit Hintergrundbeschallung zu füllen und wie man weiß, ist die gemeine Netflix-Dokuserie mein Format der Wahl was das angeht. ;-)

Die beiden Exemplare, die heute zur Begutachtung ausgewählt wurden, unterscheiden sich allerdings signifikant in Ton und Absicht, das eine ist mehr oder minder eine dramatisierte Zaubershow und das andere mehr eine True Crime Geschichte - nur damit wir das gleich mal klargestellt haben.

Fangen wir mal mit der leichteren Kost an, denn trotz des düsteren Titels wird es in Death by Magic selten wirklich morbide. Die Prämisse an sich klingt erstmal auch wenig kompliziert, der Host (selbst Illusionist) setzt sich die Aufgabe Magietricks zu wiederholen, bei denen andere Magier schon gestorben sind.

Das Ganze wird pro Folge als "Research Trip" mit finalem Showdown verpackt, aber ist es eigentlich nicht wirklich - hauptsächlich sieht man ihm dabei zu, wie er "willkürlich ausgesuchte Passanten" mit seinen Fähigkeiten verblüfft, meist nur sehr tangentiell mit dem nachzustellenden Trick verbundene Selbstexperimente macht und am Ende meistens nicht mal wirklich den Trick vorführt, um den es geht, sondern eine dramatischere, oder auch einfach schlicht abgewandelte, weil überlebbare, Variante davon. Das klingt jetzt alles sehr negativ und das vermutlich zu Unrecht, denn wenn man nicht so zynisch ist wie ich und alles im Fernsehen für gestellt hält, dann kann man sich schon ganz nett unterhalten lassen. Ich persönlich mag halt lieber die Art von Mentalisten, die einfach Menschen so unfassbar lesen können, dass sie ohne Smoke & Mirrors für ihre Tricks auskommen, but maybe that is just me. ;-)


 

Ich weiß jetzt nicht, ob wir bei Mentalisten, die Menschen lesen können eine gute Überleitung zu den Raelianern finden, aber irgendwie müssen Sektengurus das ja schon auch hinkriegen, weil die meisten davon sind so hässliche Buckelfipse (hallo Keith Raniere^^), dass ich absolut nicht verstehen kann wie Leute ihnen irgendwas glauben, oder ihnen auch nur die Hand geben wollen, geschweige denn Geld oder Sex. Aber das scheint definitiv ein Problem mit meinem Alltagszynismus zu sein, denn in der Netflix Doku lernen wir immerhin, dass es immer noch Leute gibt, die auf die Ankunft unserer Alien Götter warten - hat diese Sekte eigentlich die Drehbuchberatung für Prometheus gemacht? Das würde einiges über den Film erklären... Ansonsten geht es sehr viel im Menschenklonung, aber abgesehen davon, dass das scheinbar ein großer Publicity Stunt war, kann ich nicht wirklich daran glauben, dass wir in naher Zukunft (geschweige denn in den 90ern^^) Klonbabies zu erwarten haben.

Ich will mich nicht zu sehr lustig machen, dafür sind Sekten und was sie ihren Anhängern zumuten ein zu ernstes Thema, aber wenn - im Sinne von falls!! - die Vorwürfe von Kindesmissbrauch tatsächlich unwahr sein sollten, konnte ich hier zumindest außer der üblichen körperlichen und finanziellen Ausbeutung nicht viel an Hasspredigt oder Selbstmordglorifizierung finden. (Und ja, das ist eine sehr niedrige Hürde, man muss den Satz nur mal langsam lesen...) Aber in der Welt, in der wir nunmal leider leben, ist es mir ziemlich egal, ob Jesus ein Inka oder Marsmensch war, solange die Leute, die das glauben mich und andere in Ruhe lassen.^^

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