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27.07.2012

How To: Origami meets Wasserfarbe

Manchmal hat man kleine Geistesblitze, die sich zu einem riesigen Unterfangen ausweiten - prinzipiell ist das eigentlich immer positiv, nur muss ich mich manchmal wirklich zusammen reißen, um nicht gleich aufzuspringen und zu Laptop/Nähmaschine/Basteltisch zu sprinten, wenn mir dummerweise so eine Idee kommt, wenn ich gerade im Büro bin oder versuche zu schlafen...Vielleicht ist ja wirklich was dran, dass kreatives Arbeiten einen irgendwie wunderlich werden lässt...;-)

Noch fühle ich mich allerdings sehr funktional, daher lasse ich euch mal an einem (für mich) total interessanten Projekt teilhaben, das sich letzte Woche mehr so zufällig ergab: Bemaltes Origami
Klingt an sich jetzt nicht wie die Mega-Volt-Erleuchtung, aber eröffnet erstaunliche Möglichkeiten!;-)

Gekommen war mir die Idee, weil ich zusätzlich zu den schon erwähnten Anhängern für eine Freundin noch eine Origami Katze zur Geschenk- Verschönerung basteln wollte:
 

Weil aber mein Ergebnis auch beim 2. Versuch irgendwie nicht so richtig aussah, wie das Endresultat im Video (ich nehme an, weil mein Papier weniger "biegsam" ist, als das im Video, die metallische Oberfläche lässt zumindest darauf schließen), wollte ich irgendwas tun, das ganz klar mach "Katze"...
Irgendwann kam mir dann die rettende Idee: Eine schwarze Nase und ein paar Schnurrhaare würden es schon richten!
Gesagt, gepinselt, aber seeeehr vorsichtig, mit winzigem Haarpinsel und einer fast nicht messbaren Menge Wasser, denn schließlich sollte ja nichts aufweichen!
Eine schmale Gradwanderung, aber wie man sieht hat es funktioniert. :-)


Und dann kam mir die unheimliche Erleuchtung, dass man sich mit Wasserfarbe ja auch quasi jedes Papiermotiv gestalten kann und DANN kam mir die Idee, dass ich schon seit ewigen Zeiten ein bestimmtes Modell ausprobieren wollte, aber nicht das richtige Papier dafür hatte: Den Phönix!


Natürlich gubt es auch beim Origami nichts, das es nicht gibt und meine Langzeitziele sind Drache und Phönix in dieser Form, aber bis dahin muss ich noch ein wenig (viel) üben!:-)
Um mir mein einfaches Modell aber ein wenig interessanter zu gestalten, habe ich zuerst mal meine Papierreste durchkämmt und dabei das Glanz-Papier gefunden, das ich mir kurz vor Weihnachten mal gekauft hatte, um daraus Sterne zu basteln - bevor ich feststellen musste, dass diese Art von Papier für Origami nicht wirklich geeignet ist, weil an den Faltkanten die Glanzfolie bricht und so unschöne, weiß-ausgefranste Kanten entstehen...
Als Rückseite ist das ja aber quasi egal, also bekam das Glanzpapier eine zweite Chance! :-)

Schritt 1: Farben Matsch!
Ich liebe es mit Farben auf irgendwas rumzumatschen, hatte ich das schonmal erwähnt? Vielleicht habe ich eine große Karriere als expressionistischer Künstler versäumt...oh well!;-)
Auf diesem Papier finden sich also in unorganisierter einigkeit Einigkeit alle Rot- und Gelbtöne meines Wasserfarbkastens. So wenig Wasser wie möglich war auch hier die Devise, aber durch den Einsatz eines etwas größeren Borstenpinsels war das Papier dann am Ende doch etwas gewellt - was aber nicht weiter stört, wenn man nicht gerade das billigste 80g Druckerpapier als Untergrund nimmt und alles gut durchtrocknen lässt!

Schritt 2: Muster egal!
Das schöne an der "künstlerischen" Gestaltung der Farbmuster ist, dass man eigentlich keine braucht - durch die Falterei entstehen interessante Effekte ganz voll allein! :-)

Schritt 3: Aber Vorsicht!
Trotz aller Papierqualität und Trocknungsgrad der Wüste Gobi sollte man trotzdem vorsichtiger zu Werke gehen, als bei "normalen" Faltpapieren. Zu scharfe Kanten sollte man soweit wie möglich ganz vermeiden, damit die Wasserfarbe nicht "bröckelt", was das gestalten der Endform natürlich ein wenig schwieriger macht. Ich weiß nicht, ob ich sagen möchte, dass man damit deswegen keine komplexeren Modelle falten kann...das kommt vermutlich immer darauf an. Für den Phönix war es ok und ich bein sehr(!:) zufriden mit dem Ergebnis:



Im Vergleich zu den Kusudama, an denen ich teilweise wochenlang saß, macht ein Modell dieser Art eigentlich überhaupt keine Mühe und kann innerhalb von einer Stunde fertig sein (und die meiste Zeit davon wartet man darauf, dass die Farbe trocknet;). Trotzdem würde ich sagen, eines der schönsten Modelle, die ich bisher gemacht habe - vielleicht behalte ich das sogar mal selber, bisher hab ich ja immer alles nur zum Verschenken gebastelt...mal sehen!;-)


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