Jaja, Star Wars hier, Star Wars dort, ich kann es total verstehen, wenn es Manchen schon total auf die Nerven geht - aber man muss einfach mal fairerweise sagen, dass ein Film (und da geht es James Bond, oder den Minions oder allen anderen Mega-Franchises auch nicht besser) auch nichts dafür kann, dass einen die Dauerbeschallung aus Werbung, Licensing und Product Placement schon überfordert, bevor besagter Film überhaupt in die Kinos gekommen ist.
Versuchen wir also fair zu bleiben, ok?;-)
Apropos Fairness, das ist ein gutes Thema für Star Wars Episode 7, denn irgendwie geht es ja immer wenn irgendwas "Nostalgisches" mit riesiger Fanbase wieder ausgegraben wird auch darum, dass wieder alle was zu meckern haben und/oder völlig überzogene Erwartungen kundtun, nur um dann in selbst-erfüllender Prophezeiung total enttäuscht zu sein.
Es ist scheinbar ein Zeitgeist Phänomen, dass es heutzutage vor allem Leute ins WWW treibt, die aus ihrer Unbegeisterungsfähigkeit für alles einen Lebenstil machen wollen, der sich darin erschöpft, dass sie an alles mit einem "ich suche nach jedem kleinen Fehler und dann motze ich darauf herum" herangeht.
Ich finde das ein wenig deprimierend - ja, es gibt schlechte Filme, schlechte Bücher blablabla, aber als Kreativ-Schaffender finde ich es sehr beleidigend, dass man an ein Werk mit dieser Einstellung herangeht - als wäre jeder Hinz im Publikum entiteled dazu, dass man seine Geschichte an diese eng gestecken Erwartungen anpasst (mal ganz davon abgesehen, dass das nicht geht, weil man sich ja in seiner Unbegeisterungsfähigkeit eh mit niemandem einig sein will).
Aber das Entitlement-Denken von Fans und Fantum ist vielleicht ein Thema für einen anderen Post, bei Star Wars kann ich da wenig zu sagen, da ich mich zwar mit freudiger Nostalgie an die 3 Original Filme erinnere, aber mich nie als Fan bezeichnen würde - was mich allerdings auch vor überzogenen Erwartungen geschützt hat, wie schon bei Star Trek übrigens, denn in beiden Fällen waren meine letzten Begegnungen (RotS und Nemesis) so unfassbar übelst schlecht (meine persönliche Meinung), dass ich eigentlich nur noch bergauf sehen konnte.;-)
Und was das angeht, muss ich sagen: Ja, tut's.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, meine Nostalgie Gefühle wurden an einigen Stellen gefüttert (ich sage nur Vorgeschichte zum Nachlesen - großartig, vermutlich wird heute überall gelehrt, dass man einen Film nie nie nie nie so anfangen sollte;-), aber der Fan-Service kam mir nicht übertrieben vor. Und ich liiiiebe kleine, fiepende Roboter, ganz ehrlich!!;-)
Ich habe mir die Mühe gemacht mal nach Logik-Löchern oder schmerzhaft schlechten Dialogen Ausschau gehalten, weil ich das nach Episode 1-3 erwartet habe, aber auch da, habe ich nicht wirklich etwas gefunden, was die übliche Suspension of Disbelief nicht abdecken könnte - ich musste mich ein wenig daran gewöhnen, dass das Nazi-Imperium in dieser Ausführung (warum sind eigentlich alle bösen Imperien an denen ausgerichtet, es gab auch noch andere?;-) von General Weasly und Imperator Gollum angeführt wird, aber naja, Bösewichte sind halt schwierig. Und es ist immerhin konsequent, dass der kleine Teenie-Vader genauso Impulsgestört und Emo-mäßig drauf ist, wie Anakin seinerzeit - das soll wohl eine Familienähnlihckeit darstellen und ich bin zu begeistert davon, dass der neue jugendliche Held ein Mädchen ist, da lasse ich das einfach mal so stehen.;-)
Alles was "man" als Kritik vorzubringen hat - Chrakterentwicklung im Zeitraffer Tempo, wenig tiefsinnige Dialoge, unrealistische Heldin, die sich alles selbst beibringt blablabla - ist dem Genre geschuldet und meiner Meinung nach unzulässig, denn wenn man sich erinnern will (und seine verklärende Nostalgie bitte mal beiseite lassen kann), war Star Wars im Original vor allem Eines: Ein Märchenplot mit Aliens. Es gab den Bösen Zauberer, die Prinzessin in Not, den Jugendlichen Helden in Ausbildung, den Weisen Lehrmeister und den Schneidigen Rouge mit Witzigem Sidekick.
Das ist weder tiefsinnig noch "realistisch", noch muss es das sein, weil es funktioniert, wenn man es einfach mal lässt.
Generation Unbegeisterungsfähig behauptet vielleicht was anderes, aber ich stehe dazu, dass ich lieber einen gut gemachten Film voller Archetypen sehe, als eine auf Teufel komm Raus auf "realistisch" oder "dramatisch wertvoll" getrimmte Grütze. Love your Fairy Tales, dann kann man sich hier gut unterhalten lassen.;-)
Ich ziehe also nur für die leider immer wieder mal Super-Schwelligen Bösewichte einen halben Punkt ab und habe mit 4,5 von 5 Lederjacken einen guten Kandidaten für den Film 2016 - mal sehen was noch kommt, ich habe noch Hunger Games ausstehen und Ant-Man.;-)
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