Bevor wir uns aber mit meinen Seelenkrisen *haha* re ungelesene Bücher beschäftigen, worum geht es eigentlich in Soulles?
Alexia Tarabotti is labouring under a great many social tribulations. First, she has no soul. Second, she's a spinster whose father is both Italian and dead. Third, she was rudely attacked by a vampire, breaking all standards of social etiquette.Ich habe nur 2 vielleicht nicht so kurz Anmerkungen zu diesem 1. Band der Prequel Serie zu Finishing School, also fangen wir mal mit dem Lob an, dann können wir danach noch ein wenig auf hohem Niveau motzen.;-) Bereit? Let's do this!
Where to go from there? From bad to worse apparently, for Alexia accidentally kills the vampire - and then the appalling Lord Maccon (loud, messy, gorgeous, and werewolf) is sent by Queen Victoria to investigate.
With unexpected vampires appearing and expected vampires disappearing, everyone seems to believe Alexia responsible. Can she figure out what is actually happening to London's high society? Or will her soulless ability to negate supernatural powers prove useful or just plain embarrassing? Finally, who is the real enemy, and do they have treacle tart?
1. Die Sache mit der Romance
Es ist eine für mich milde amüsante Tatsache, dass ich mit diesem Buch schon zum 2. Mal in nicht so langer Zeit in eine Geschichte gestolpert bin, die zu mindestens 50% Romance ist (in diesem Fall sogar eher 70%), was mir aber der Klappentext in keinster Weise verrät...
Wer sich an meine Finishing School Eindrücke erinnert, wird wissen, dass ich die Jane Austen mit Steampunk und Vampiren/Werwölfen Prämisse der Welt sehr gelungen fand, aber Finishing School ist bei aller love triangligkeit (ja, ich beschließe jetzt, dass das ein Wort ist!;-) ein Steampunk Abenteuer.
Ich war also ein wenig erstaunt - auch wegen dem erwähnten Klappentext - dass es hier vor allem darum geht, dass die gute Alexia und der angeblich so "appaling" Werwolf ihre Finger partout nicht voneinander lassen können...aber nachdem ich diese kleine Irritation verdaut hatte, wars auch schon wieder großartig amüsant.;-)
Was diese pseudo Jane Austen Romance nämlich von echter Jane Austen Romance unterscheidet, ist das Fehlen der (für mich) oft so trivialen Hindernisse, die dem Paar im Weg sind. Und das Enemies to Lovers Trope, dass ich kurz befürchtet hatte, wird zum Glück auch schnell umschifft - man behauptet zwar voneinander sich nicht zu mögen, aber es ist im Sub- und dann auch ziemlich schnell im Text offensichtlich, dass das nicht so stimmen kann. Und da ich bekanntlich ein wenig #sexpositivity nicht abgeneigt bin, mochte ich auch durchaus, dass die ganze Geschichte nun wirklich nicht Jane Austen züchtig bleibt.;-)
2. Worte beudeuten Dinge...
Mein einziger "beef" - oder treacle tart in diesem Fall? - mit der Prämisse der Geschichte ist die Wahl der Bezeichnung "Soulless" also Seelenlos als Beschreibung für ein quasi anti-supernatürliches Wesen wie Alexia. Die in-time Erklärung, dass Menschen, die die Metamorphose zum Vampir oder Werwolf überleben quasi ein Übermaß an Seele haben und es logischerweise daher auch Seelenlose Menschen geben muss, ist soweit ja ok. Dass diese Menschen dann ein "Gegenmittel" gegen Supernaturals sind (also ihnen die Kräfte entziehen können), soweit auch, aber Seelenlos zu sein impliziert leider noch eine ganze Menge mehr.
Die Autorin scheint sich dem bewusst zu sein, denn immer mal wieder gibt es Einschübe wie "Worte wie 'Ich' oder 'Mir' hatten für Alexia nur theoretische Bedeutung, weil sie ja keine Seele hatte.", ABER diese Bekenntnisse, dass wir mit "Seele" normalerweise das Selbst oder die Persönlichkeit eines Menschen meinen, werden dann immer sofort im nächsten Satz wieder zurückgenommen "Aber das bedeutete ja nicht, dass sie keine Gefühle oder starke Meinungen hatte".
Alexia hat also keine Seele und damit theoretisch auch kein Konzept von Identität und Selbst - das hätte aber riesige Auswirkungen darauf wie sie die Welt wahrnimmt und vermutlich könnte man eine Romance aus ihrer Sicht gar nicht schreiben, also bleibt die "Seelenlosigkeit" nur auf das "kann übernatürlich Kräfte entziehen" Gimmick beschränkt.
Und das finde ich dann wieder nervig, denn wenn es nur ein Gimmick ist, ohne dass die Geschichte nicht funktioniert, dann nenn es doch einfach anders, aber mach nicht ein unfassbar großes Assoziations-Fass auf, nur um dann zu feige zu sein, es auch auszutrinken!*motz*;-)
Ehrlich, bei all dem zurückrudern, das im Buch passiert, wenn es darum geht was sie als Seelenlose kann oder nicht kann, hab ich mich irgendwie gefragt, ob die halbe Bevölkerung nicht heimlich seelenlos sein müsste? Man hat eine Identität, kann Emotionen empfinden, sich verlieben, Vorlieben und Abneigungen haben. Was man nicht kann, ist Kunst, Musik und Mode zu schätzen zu wissen und man ist eher pragmatisch veranlagt und neigt nicht zu Panik oder Gefühlsausbrüchen...Nach dieser Defintion bin ich mit Sicherheit seelenlos, wo kann ich meine Club-Papiere abholen?;-)
Was dieser nicht wirklich zusammenhängende Rant uns jedenfalls sagen soll: Ich war nicht mit dem Konzept an sich unzufrieden, nur mit der Namenswahl für das Konzept, weil für mich* Seelenlos einfach einen ganzen Rattenschwanz an assoziativem, philosophischen Ballast mitbringt, den man sich hätte sparen können, wenn es nur um das Gimmick ging.
Trotzdem hatte ich meine Freude an diesem Buch und habe definitv vor die Serie weiterzuverfolgen...sehr zum Nachsehen meines Bücherstapels...;-)
4 von 5 Regenschirme müssen daher allemal drin sein!
* Und es mag sein, dass da der Philosophie MA aus mir spricht und niemanden sonst das stört, dann lebe ich damit.;-)
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Vielen Dank!