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09.10.2020

The Martian. Oder auch: Updates für das 21. Jahrhundert

Unsere Weltraum-Dinge Phase hält an - stay tuned für Arrival ;-) -  und weil Netflix mir irgendwann sagte "wir nehmen diesen Film MORGEN aus dem Programm", bin ich endlich mal dazu gekommen The Martian zu kuken. Im Büro. Auf meinem Handy. Beim Akten sortieren. Hat besser funktioniert, als es klingt.;-)
 
Prinzipiell ist dieser Film das Poster-Child für alle Buchvorlagengetreuen Adaptionen, aber bevor wir meine sehr überschaubaren Notizen besprechen, hier mal der Honest Trailer, einfach weil er schon alles anmerkt, was einem nicht gefallen könnte, aber zu 100% in der Vorlage ganz genauso ist.;-)
 

 
Um es erstmal nochmal zu sagen: Dieser Film ist so sehr genau wie das Buch, dass teilweise Szenen und Dialoge 1 zu 1 übernommen sind. Wer also das Buch nicht mochte, wird vermutlich auch an der Filmversion keinen Spaß haben, aber wer mal tatsächlich nicht völlig dämliche Wissenschaftler in einem Hollywood Film sehen will, sollte sich The Martian vormerken. Es gibt keine dämlichen Disskusionen darüber, ob Liebe stärker ist als Physik, es behauptet niemand, dass die Aliens Gott sind und es steckt auch niemand aus reiner Idiotie seine Hand oder sein Gesicht in ein Aliennest.

Fast schon langweilig, I know, aber wenigstens hatte ich danach keine Kopfweh vom Facepalm.;-)

Es gibt allerdings ein paar Anpassungen für das 21. Jarhundert:

- Die Frauen sind nicht mehr solche Tough Bitch, Nerd Girl & Mauerblümchen Klischees, auch wenn es mir ein wenig fehlt, dass Annie flucht...aber überhaupt wird in der Adaption viel zu wenig geflucht, get the stick out of your ass!

- Der "Arschloch-Autist" ist jetzt eher ein exzentrisches Genie und ich fand ihn großartig - mag an der Besetzung gelegen haben. ;-)

- Die Technologie ist natürlich upgedated und ein paar Probleme aus dem Buch sind wegefallen, was aber in Ordnung ist - immerhin werden auch viele viele Chemie und Physik Info-Dumps durch Montagen mit Discomusik ersetzt. (Ich gehe davon aus, dass die Leutchen vom Honest Trailer das Buch nicht gelesen haben, weil oh boy ist das wenig!! Mathe im Vergleich zur Vorlage;-)

- Die größten Veränderungen hat wohl der Schluss erhalten, aber nicht in einem Maß, dass es die Story "aushebelt". Der Showdown ist sehr viel dramatischer als im Buch und Lewis darf die Rettung übernehmen - ich denke die Buch-Variante ist realistischer, der Commander würde normalerweise auf der Brücke bleiben, aber von einem Charakter-Standpunkt kann ich das schon nachvollziehen.

Den Epilog hätte ich jetzt nicht dringend gebraucht, aber er war jetzt auch nicht schrecklich. Was Lewis angeht war der Schluss allerdings auch ein wenig ambivalent - wurde sie jetzt gegen ihren Willen gefeuert oder nicht...? Alle anderen kriegen ihr ganz klares Happy End, fand ich etwas merkwürdig... Im Buch wird die Frage allerdings auch nicht beantwortet, daher leben wir jetzt wohl damit.;-)

Insgesamt ein netter Film, der mir ein Buch, das mir gefiel, gut bebildert hat ohne den Inhalt zu sehr zu dramatisieren oder die Wissenschaft zu sehr zu verdummen. Mehr als einen winzig kleinen Abzug, kann ich mir da nicht mal für den Klischee-Epilog abringen und 4,75 von 5 Marssonden sind ja ein ordentliches Ergebnis.

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