Ich kann aber beruhigt feststellen, dass ich The Martian durchaus mochte und komme auch gleich dazu warum, aber erstmal kurz: Worum geht es eigentlich?
Six days ago, astronaut Mark Watney became one of the first people to walk on Mars.
Now, he's sure he'll be the first person to die there.
After a dust storm nearly kills him and forces his crew to evacuate while thinking him dead, Mark finds himself stranded and completely alone with no way to even signal Earth that he's alive - and even if he could get word out, his supplies would be gone long before a rescue could arrive.
Chances are, though, he won't have time to starve to death. The damaged machinery, unforgiving environment, or plainold "human error" are much more likely to kill him first.
But Mark isn't ready to give up yet. Drawing on his ingenuity, his engineering skills - and a relentless, dogged refusal to quit - he steadfastly confronts one seemingly insurmountable obstacle after the next. Will his resourcefulness be enough to overcome the impossible odds against him?
Falls man mich übrigens spoilern will, was die Verfilmung angeht, darf man das ruhig tun, den Film habe ich immer noch nicht gesehen und ich bin nicht spoilerbar, wie man inzwischen hoffentlich weiß.;-)
Wenn - im zeitlichen Sinn, nicht falls - ich den Film dann irgendwann mal gesehen habe, kann ich auch noch ein bisschen was zur Adaption sagen, denn ich nehme an, dass manche Dinge geändert werden mussten. Aber über diese Brücke gehen wir dann, wenn es soweit ist!
1. Sooo many Sciency Things...;-)
Andy Weir erzählt ja in seinem TED Talk, dass er irgendwann ein paar NASA Menschen auf seiner Mailing Liste hatte, also quasi 3000 Fact Checker...das ist zum einen natürlich nett, aber andererseits muss man, wenn man ich ist - aka ein Mensch, der nicht wirklich was mit Chemie oder Physik oder Engineering am Hut hat - schon damit leben, dass dieses Buch streckenweise ein ziemlicher Science-Info-Dump ist...
Ich gestehe, dass es mir vor allem aufgefallen ist, weil ich das Buch las/vorgelesen bekam während meiner Zeilenkorrektur für Die Versammlung und ziemlich viele Diskussionen mit mir selbst und anderen hatte, darüber wieviel Latein oder Fremdworte im Allgemeinen für den Leser zumutbar sind...ich war also ein wenig salty, dass man mir Dinge wie "erratisch" nicht durchgehen lassen wollte, aber Andy Weit darf Passagen schreiben, die nur aus Chemie-Gleichungen bestehen??;-)
Nein, Scherz beiseite, es ist nicht so, als hätte ich davon irgendwas verstanden, aber es hat mich auch nicht gestört, denn die Erzählerstimme sorgt dafür, dass es relevant erscheint. Und wo wir dabei sind:
2. Erzählerkarrusell
Ich passiert mir immer wieder - und ich hoffe nicht nur mir... - dass ich mich dazu versteige zu behaupten "XY gefällt mir als Stilmittel üüüberhaupt nicht", nur um dann über eine Geschichte zu stolpern, die genau das tut und es stört mich nicht nur nicht, meistens finde ich es sogar toll...
Was mal wieder beweist, alles hat seine Daseinsberechtigung, wenn es gut gemacht ist!;-)
In diesem Fall war mein XY-Stilmittel der Erzählerwechsel. The Martian ist eine wilde Mischung aus Ich-Erzähler (Logbuch-Einträge quasi als Equivalent zum modernen Briefroman), Personaler Erzähler in den Szenen mit/um die NASA und einer Vogelperspektive, um Dinge zu erzählen, die Mark Whatley passieren, während er selber nicht erzählen kann.
Eiiigentlich würde ich denken, sollte man sowas nie niemals tun, weil es viel zu viele Sprünge hat...aber, was soll ich sagen? Es funktioniert! Die Vogelperspektive ist ein wenig merkwürdig, aber selbst da kann ich als Autor sagen....ja ok, es ist die bessere Perspektive für die Szene, in der es vorkommt...Manchmal muss man einfach zugestehen, dass jemand weiß was er tut.;-)
3. Das richtige Ende
Ich habe es der Geschichte auch hoch angerechnet, dass sie ein ziemlich stringentes Ende hat - ich könnte mir vorstellen, dass der Film eventuell noch eine Art Epilog dranhängt, weil triumphale Rückkehr zur Erde und so, aber nein, das Buch macht einen ziemlich harten Cut und ich fand das sehr erfrischend.
Es ist außerdem ein wunderbarer Bogen von ersten Satz "I'm fucked!" - großartige erste Sätze sind ja auch immer schön!;-)
4. Cast & Premise
Der einzige Abzug, den ich dann doch vergebe, geht für die Charaktere raus, denn die bleiben hinter den Sciency Things und der Prämisse doch etwas zurück. Mark ist ein ganz netter Hauptcharakter, nicht perfekt, manchmal nervt er auch, aber grundsätzlich symphatisch, also realistisch.;-)
Aber der Support Cast ist doch ein wenig aus der Papp-Aufsteller Kiste zusammengesucht manchmal - vor allem Frauen fallen in die "tough bitch", "Mauerblümchen" und "sexy Nerdgirl" Kategorien und bleiben da eigentlich auch. Das fand ich ein wenig schade, hat mir den Spaß am Buch jetzt aber nicht kaputt gemacht, ymmv.
Ich habe das Buch dem Ehemann zum Geburtstag geschenkt, was an sich schon ein Qualitäts-Siegel ist und vergebe daher auch unüberraschenderweise 4 von 5 Kartoffeln für Buch und Hörbuch, denn Mr. Bray macht einen hervorragenden Job!
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