Es wird vermutlich irgendwann der Tag kommen, an dem ich keine Tudor-nahen Bücher mehr finde, die mich interessieren, aber wie man sieht, heute ist nicht dieser Tag.
Und diesmal kann ich mich nichtmal erinnern, dass ich besonders gestresst war, als ich diese beiden Bücher (zum 2. dann demnächst) ausgesucht habe. Ich hatte einfach mal wieder Bock auf Tudors und was Obsessions angeht, finde ich meinen Fall auch noch relativ milde - immerhin ist es Monate her seit dem letzten Stuart/Tudor-related Content.;-)
Lange Rechtfertigung, kurzer Sinn, worum geht es in Thomas Cromwell: The Untold Story of Henry VIII's Most Faithful Servant geschrieben von Tracy Borman, gesprochen von Gareth Armstrong, Paul Mendez & Sandra Duncan?
Thomas Cromwell is known to millions as the leading character in Hilary Mantel's best-selling Wolf Hall and Bring Up the Bodies. But who was the real Cromwell?
Born a lowly tavern keeper's son, Cromwell rose swiftly through the ranks to become Henry VIII's right-hand man, and one of the most powerful figures in Tudor history. The architect of England's break with the Roman Catholic Church and the dissolution of the monasteries, he oversaw seismic changes in our country's history. Influential in securing Henry's controversial divorce from Catherine of Aragon, many believe he was also the ruthless force behind Anne Boleyn's downfall and subsequent execution. But although for years he has been reviled as a Machiavellian schemer who stopped at nothing in his quest for power, Thomas Cromwell was also a loving husband, father, and guardian; a witty and generous host; and a loyal and devoted servant. With new insights into Cromwell's character, his family life and his close relationships with both Cardinal Wolsey and Henry VIII, joint Chief Curator of Historic Royal Palaces Tracy Borman examines the life, loves, and legacy of the man who changed the shape of England forever.
Wie man sich vielleicht erinnert, mochte ich Wolf Hall - auch wenn ich immer noch die Folgebände lesen muss, mein Fiktion Intake hat arg gelitten in letzter Zeit... - auch wenn ich der Autorin durchaus darin zustimme, dass man einen Roman nicht mit einer Biographie verwechseln sollte.
Auch Biographien haben normalerweise einen narrativen Ansatz, weil der Mensch an sich eben so funktioniert, aber eine spannende Geschichte zu erzählen, erfodert eben normalerweise auch die Widersprüche, durchhängenden Spannungskurven und unbefriedigenden Zufälle zu ignorieren, aus denen das echte Leben so besteht.
In dieser Biographie kann man sich also mal vorsichtig dem Menschen nähern, der in Wolf Hall der trauernde, aber aufrechte Familienvater ist und in A Man for All Seasons der finstere Bösewicht, der zuviel Machiavelli gelesen hat. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo dazwischen und ich mochte die kleinen Ausflüge in das "kulturgeschichtliche Nachleben" von Thomas Cromwell durchaus. Quellenkritik ist ja mein Mantra und man kann Quellenkritik sehr gut an Hollywood-Filmen üben, denn sie ist ja nichts anderes als Medienkritik für nicht zur Unterhaltng gedachte Quellen...obwohl in manchen historischen Depeschen der Unterhaltungsfaktor sowohl sehr hoch, als auch manchmal sogar gewollt ist.;-)
Wenn man also das volle Program - Unterhaltung und Fakten - möchte, würde ich Wolf Hall und dieses Buch dazu sehr empfehlen und daher kriegen auch beide solide 4,5 von 5 Aktenbündel.
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