Ich stellte ja letztlich erst noch ein paar Mal fest, dass es wohl inzwischen besser ist nur noch abgeschlossene Serien überhaupt anzufangen, was das seltsame Paradoxon aufwirft, dass wenn jede/r das so entscheiden würde, vermutlich alle Serien nach 1 Staffel abgebrochen würden, weil sie niemand mehr ansieht. Für Bücher haben wir das Problem (noch) nicht in dem Maße und das war hier tatsächlich hilfreich, denn wie ich schon erwähnte, brauchte ich für Earthsea dringend den nächsten Band, nachdem das Band 4 mich sehr verwirrt zurückgelassen hat.
Falls man sich wundert, warum The Other Wind geschrieben von Ursula K. Le Guin, gesprochen von Samuel Roukin als Band 6 gezählt wird, es gibt noch eine Kurzgeschichtensammlung dazwischen, die hab ich im Hörbuch Bundle auch dazubekommen, aber in der Chronologie weiß ich nicht wo sie einzusortieren ist und außerdem wollte ich wissen wie die Hauptstory endet, von daher machen wir das Irgendwann Demnächst!;-)
The sorcerer Alder fears sleep. The dead are pulling him to them at night. Through him they may free themselves and invade Earthsea.
Alder seeks advice from Ged, once Archmage. Ged tells him to go to Tenar, Tehanu, and the young king at Havnor. They are joined by amber-eyed Irian, a fierce dragon able to assume the shape of a woman.
The threat can be confronted only in the Immanent Grove on Roke, the holiest place in the world, and there the king, hero, sage, wizard, and dragon make a last stand.
Wer irgendwas über mich weiß, wird sich schon denken können, dass Geschichten über intelligente Drachen immer was für mich sind, aber The Other Wind bringt auch andere Dinge nett zu Ende, die mir im Laufe der Serie aufgefallen sind, zum Beispiel:
- Leben Tod und das Jenseits ist eine thematische Strömung in der ganzen Serie und hier philosophieren wir auch wieder daran herum, dass der Wunsch nach Unsterblichkeit (in jeglicher Hinsicht, also auch was ein "Leben" im Jenseits angeht) an sich zerstörerisch ist und den ewigen Kreislauf unterbricht. Alder ist ein guter Charakter, um das durchzuexerzieren und Freunde der nicht-theistischen Weltsicht werden sich hier wiederfinden. ;-)
- Der kleine König ist nicht perfekt. Das fand ich sehr angenehm, weil das ganze Buch 3 nur davon handelt, dass der Auserwählte, durch die Prophezeiung bestimmte König seine Heldenreise beenden und durch seine Rückkehr auf den Thron die Welt heilen muss. Es gibt kaum ein Fantasy-Trope, das mich mehr nervt - sorry Aragorn ;-) - weil diese Verklärung von Monarchie einfach jedes meiner anarchistischen Nackenhaare aufstellt. Aber wir hatten ja schon darüber gesprochen, dass man Klassikern nicht vorwerfen kann, dass ihre Tropes reichlich überholt sind. Trotzdem fand ich es nett, dass der perfekte, kleine König hier mehr so wie ein bockiger Teenager rumläuft, weil man es wagt ihm vorzuschlagen, dass er vielleicht mal heiraten und Kinder kriegen sollte ... geht natürlich alles am Ende gut aus, aber ein bisschen Unterwanderung von absoluter Authorität fand ich trotzdem nett.^^
- Das mit der Unterwanderung von Authorität gillt übrigens auch für die Versammlung von altehrwürdigen Magiern, die mir persönlich (und das ist im Wordlbuilding ausdrücklich angelegt) ein wenig zu viel von Mönchen hatten. Schön zu sehen, dass das sich auch darauf ausdehnt, dass sich eingie quasi einpinkeln, wenn sie mit Weibsvolk reden sollen, gibt dem ganzen Nimbus einen schönen Knacks, den er verdient hat.;-)
- Insgesamt verbringen wir auch hier wieder viel Zeit damit über ein Problem zu sprechen, es zu beleuchten, ein bisschen darüber zu philosophieren und es dann relativ unspektakulär (im Action Jump'n'Run Sinn) zu lösen. Das zieht sich als roter Faden durch die ganze Serie, die Auflösung der Konflikte ist der Autorin offensichtlich nichtmal einen Bruchteil der Seitenlänge wert, die wir brauchen, um das Problem und die persönliche Herangehensweise jedes Charakters zu verstehen. War auch mal nett, ich meine ich bin selber schuldig was die "Große Endschlacht" Tropes angeht, aber einfach mal "Nö wir denken und reden und überlegen und dann machen wir irgendwann irgendwas, das (fast) völlig gewaltfrei das Problem löst" ist auch ein Ansatz, den ich nicht schlecht finde - ok das mit dem Pazifismus funktioniert dann nicht so gut, wenn am Ende ein Drache die Bösewichte zermatscht, aber das werten wir mal als Ausnahme, die die Regel bestätigt, no?
Ich komme allerdings nicht umhin, dass ich mir auch hier gewünscht hätte, wir würden ein bisschen - nur ein kleines bisschen, ok? - mehr Wert darauf legen nicht alles in 10 Seiten am Ende abzuwickeln. Obwohl man vielleicht argumentieren könnte, dass dieses ganze Buch quasi der Epilog zu Band 3&4 ist, also vielleicht bin ich da ein wenig unfair. Aber hey, das ist meine Internet-Ecke und hier regiert mein persönliches Geschmacksurteil mit absoluter Authorität. ;-)
Und ich bestimme, dass für mich persönlich 4 von 5 Drachenschuppen das angemessene Ergebnis sind. Gesprochen und verkündet und den ganzen Rest, bla bla.;-)
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