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30.06.2023

Bullet Train. Oder auch: Es ist nicht Deadpool, aber...

Vielleicht bin ich momentan ein wenig unfähig langfristige Verpflichtungen einzugehen, aber irgendwie hatte ich noch keine Lust die neue Welle Superheldenfilme auszuprobieren - keine Sorge das wird jetzt kein BlaBla über den Untergang des Abendlandes durch Comicfilme, das dürfen andere Langweiler übernehmen ;-) - und mir war mal wieder nach Filmen, bei denen ich absolut keine Ahnung hatte worum es geht.

Bullet Train haben wir allerdings vor allem deswegen ausgesucht, weil er der kleinste gemeinsame Nenner war für einen "wir sind zu müde für irgendwas mit Sinn" Film. Manchmal muss das auch sein. ;-) Bevor ich also zu meinen diesmal extrem überschaubaren Eindrücken komme, hier kurz der Trailer, damit man sich einen Eindruck verschaffen kann:

Wie man unschwer erkennen kann, liegt einer der Hauptverkaufspunkte des Marketings darauf, dass hier das Team von Deadpool am Werk war und das liegt natürlich vor allem daran, dass man es hier mit einem Film aus demselben Genre zu tun hat. Wer also findet, dass Schimpfworte und überzogen brutale Gewaltdarstellung nicht mit Humor übereinzubringen sind, ist prinzipiell schonmal die falsche Zielgruppe. ;-)

Ich bin inzwischen fast schon der Ansicht, dass diese Art von Style over Probability Brutalität ausschließlich noch als ihre eigene Parodie funktioniert, weswegen ich die Deadpool Filme (im Großen und Ganzen, irgendwas ist ja immer) mochte und seit Jahren keinen Tarantino mehr sehen wollte. Bullet Train balanciert so ein wenig auf der Grenzlinie, mancher Samurai-Pathos war mir schon zu sehr Kill Bill, aber die schiere Absurdität, die immer wieder eingestreut wird, reißt es meistens raus.;-)

Mein Hauptproblem (wobei Problem eigentlich ein zu starkes Wort ist) war eigentlich nur, dass Brad Pitt nicht Ryan Reynolds ist - ja, er hat die Phase seiner Karriere erreicht, in der "leicht abgehalfterter Profi jenseits seiner Topform" schon irgendwie Type-Casting ist, aber als Fokus des Films war sein Charakter mir einfach zu blass. In jeder beliebigen Szene spielen alle anderen ihn an die Wand und das mag auch daran liegen, dass die anderen Charaktere mehr "drüber" sind in ihrer Zeichnung, aber das macht es ja nur unwesentlich besser.

Ich hätte den Film gerne aus Sicht der "Zwillinge" gehabt (ehrlich, ich weiß immer noch nicht, ob das Sarkasmus war, oder ob die Jungs wirklich Zwillinge sein sollen), diese beiden Figuren hatten für den Film für mich die richtige Mischung aus völlig bescheuert mit Übertönen von Psychopathie, aber auch irgendwie lustig und herzerwärmend. Und sie mögen Züge, what is not to like? ;-)

Insgesamt kann man den Film gut ansehen, ohne sein Hirn dabei nutzen zu müssen und wie ich anfangs sagte: Manchmal ist das genau was man will. Für die absolute Erfüllung meiner Erwartungen und Wünschen in diesem Moment, muss ich also schon irgendwie 3,5 von 5 Dieselloks springen lassen, oder?

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