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01.05.2011

Bewegungsselbsstudium - erstes Fazit

Man wird sich vielleicht erinnern, dass ich mir vor einziger Zeit mal in einem Zuge spontaner Begeisterung ein paar Übgungsfächer für Tanz und Tai-Chi gekauft hatte?
In letzter Zeit ist die Beschäftigung damit eher dem Entspannungszwang zum Opfer gefallen, aber vorher hatte ich schon ein wenig damit herumgespielt.;) Nachdem jetzt auch mein Yang-Tai-Chi Lehrvideo angekommen ist (das irgendwie nur sehr unregelmäßig in Deutschland zu bekommen ist, wewegen es auch schon letztes Jahr auf meiner ToDo Liste stand;), habe ich heute offiziell mal ein neues Selbstexperiemt gestartet: Kann man etwas regelmäßig tun, ohne sich verpflichtet zu fühlen es regelmäßig machen zu müssen...
 Ich weiß, das klingt furchtbar kompliziert, ist es aber eigentlich gar nicht und ich glaube die meisten Menschen mit einem vollen Stundenplan und mehr Hobbies, als sie in einem Leben unterbringen können, werden verstehen was ich meine.;)
Der Plan ist also regelmäßig ca. eine Stunde an meinen zu kurzen Wochenenden für die Bewegungskunst zu investieren, ohne sich dadurch irgendwie gestresst oder verpflichtet oder unter Erfolgsdruck gesetzt zu fühlen. Hat für heute (Tag 1) schonmal funktioniert *juhu*!;)

An sich ist Tai-Chi eigentlich perfekt geeignet sich nicht gestresst zu fühlen, zumal wenn man es entweder schon kann, oder mit HomeTrainer ganz ohne Termindruck praktizieren kann. Dazu muss ich allerdings in meinem ersten Praxisfazit mal Folgendes festhalten: Trotz der durchaus positiven Kritiken, die dieses Lehrvideo bei Amazon und Ebay so bekommt, für Anfänger ist das leider AB-SO-LUT nicht geeignet! Ich will ja nicht behaupten, ich wäre der Crack schlechthin, aber in den paar Jahren, die ich zumindest unter freundschaftlicher Anleitung ein paar Formen gelaufen bin, habe ich zum Glück schon ein paar grundlegende Dinge gelernt - zum Beispiel über die prinzipiellen Bewegungsabläufe, Sinn und Zweck mancher Bewegungen etc.
Ohne dieses Vorwissen hätte ich glaube ich das mit der 37er Fächerform gleich wieder sein gelassen, denn die einzelnen Bewegungen werden im "Detail" Bereich zwar mehrfach, auch langsam, wiederholt, sind mir aber a) teilweise immer noch zu schnell und werden b) eigentlich kaum kommentiert. Also muss man sich aus den 3 Wiederholungsläufen für jede Bewegung fast jede Kleinigkeit (und die sind ja nun manchmal eben doch entscheident) selber zusammensuchen: Wo macht welcher Körperteil gerade was und wie fließt das dann in einer Bewegung zusammen?

Nachdem ich die irritation darüber überwunden hatte, dass man fast keinerlei "Bewegungserklärung" an die Hand bekommt, konnte ich mir das zumindest für mich zufriedenstellend zusammenreimen, aber als Anfänger wäre ich komplett hilflos gewesen - ab und zu wird zwar mal erwähnt auf welchen Fuß gerade das Gewicht liegt, ansonsten beschränkt sich der Audiokommentar aber leider oft auf Dinge wie "Jetzt laden wir den Fächer mit unserer erdbezogenen Enegie auf und machen unsere Präsenz spürbar."
Ja. Danke. Es hätte mir mehr geholfen, wenn man mir mal eine Rechts-Links Hilfe an die Hand gegeben hätte, denn dann hätte ich nicht die ersten 30Minuten mit dem falschen Bein angefangen und bei Position 3/37 nicht völlig perpelex festgestellt, das die Bewegung so gar nicht funktionieren kann...

Wie gesagt an dieser Stelle kam mir zu Gute, dass ich aus langer Erfahrung wusste, wie sich Bewegungsabläufe im Tai-Chi aufbauen und ablaufen und dass ich irgendwo was falsch gemacht haben musste, wenn sich eine Bewegung plötzlich total verkrampft und falsch anfühlt. Wie gessagt, hier war es die prinzipielle Rechts-Links Schwäche, die noch erschwert wird dadruch, dass man ja den Fernsehbildschirm eigentlich Seitenverkehrt kopiert. Zum Glück fallen solche Dinge schnell auf, bevor sie sich einfahren können, aber ärgerlich fand ichs trotzdem, vor allem, weil ich erstmal 10Min wie die Kuh vorm Berg stand und den Fehler suchen musste.;)

Fazit also bisher: Die DVD bemüht sich zwar, aber der Audiokommentar ist mir zu schwach, die Bewegungsstudien könnten noch ausführlicher sein (und vor allem könnte beides zusammenkommen und tatsächlich mal ERKLÄREN was da grade passiert, statt es nur 3-4x zu ZEIGEN) und für Anfänger ist das nichts. Wenn man sich erstmal durchgewurschtelt hat - heutiges Pensum Figur 1-3 von 37 und das hat schon mehr als eine Stunde gedauert! - macht das dann auch wieder Spaß.
Nur hatte ich leider völlig vergessen wie sauanstrengend das ist, alter Falter war ich fertig mit der Welt!!! Meine Oberschenkel werden mich morgen umbringen und mein Handgelenk sicher auch...aber ein bißchen Schwitzen hat ja noch niemandem geschadet!;)

In diesem Sinne einen entspannten Sonntag euch allen!

2 Kommentare:

  1. Liest sich schon mal sehr interessant. Ich muss gestehen, ich habe diesen Feldversuch mal mit der 108er Yang-Form gewagt und nach bloß 5 Minuten wieder hin geschmissen. Funktionierte für mich überhaupt nicht!
    Daher großes Lob an Dich, dass Du es wirklich durchgezogen hast und auch weiterhin dran bleiben willst.

    Ich bin also auf weitere Beiträge sehr gespannt. :)

    Was bei solchen DVD's leider total auf der Strecke bleibt, sind natürlich Korrekturen. Die, wie ich finde, sehr wichtig sind.
    (Habe ich gerade bei meinem letzten Video-Projekt gemerkt. Man meint, man Stände schon sehr tief und auf dem Video sieht man dann, dass man gerade mal die Knie ein wenig gebeugt hat. ;>)

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  2. Ja, Korrekturen sind im Selbsstudium natürlich eher schwierig, das kann ich höchstens vor unserem großen Spiegel auch wieder selber machen.
    Mir geht es jetzt aber erstmal darum für mich ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, nicht um 100% Perfektion. Wir werden sehen, wie weit ich damit komme!;)

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Vielen Dank!