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20.01.2020

Off the Map. Oder: Worldbuilding für Fortgeschrittene

Wir hatten lange kein weirdly specific fangirling topic mehr, oder?
Das müssen wir dringend ändern und daher heute ein kurzer Blog mit einem kurzen Buch, dass trotzdem sehr faszinierend ist: Off the Map von Alastair Bonnett

 Erstmal worum geht es?
Off the Map: 
Lost Spaces, Invisible Cities, Forgotten Islands, Feral Places and What They Tell Us About the World
Wanderlust in a world of Google Earth, in which it is easy to believe that every discovery has been made and every adventure already had. Off the Map is a stunning testament to how mysterious our planet still is. From forgotten enclaves to floating islands, from hidden villages to New York gutter spaces, Off the Map charts the hidden corners of our planet. And while these are not necessarily places you would choose to visit on holiday - Hobyo, the pirate capital of Somalia, or Zheleznogorsk, a secret military town in Russia - they each carry a story about the strangeness of place and our need for a geography that understands our hunger for the fantastic and the unexpected. But it also shows us that topophilia, the love of place, is a fundamental part of what it is to be human. Whether you are an urban explorer or an armchair traveller, Off the Map will inspire and enchant. You'll never look at a map in quite the same way again.


Es ist (vielleicht?) ja keine Neuigkeit, dass ich Karten, Kartographie und die Geschichte derselben unfassbar spannend finde. Meine Lieblingsannekdote dazu ist die, dass es ein Referats-Thema in einem Hauptseminar gab, dass sich mit der Kartographierung Russlands unter Katharina der Großen beschäftigen sollte und ich wollte wollte wollte dieses Thema und war über 20Minuten zu früh in der Professoren-Sprechstunde, nur um rauszufinden, dass ich eine Referatsgruppe von 1 sein würde, weil es niemanden interessierte...

Ich meine, Gruppenarbeit ohne Gruppe und über ein Thema, dass ich suuuper spannend fand? #IntrovertWin-Win, oder? Hat dann dazu geführt, dass ich die ganze Sitzung von fast 3 Stunden am Stück geredet habe, aber hach ich hatte Spaß und ich hatte sooo viele schöne Quellen...wie die Bilder von einem alten Kartenspiel, dass am Zarenhof ausgegeben wurde mit Ausschnitten aus dem neuen Kartenmaterial, damit die Adeligen sich an das neue Medium gewöhnen konnten...? Don't get me started!;-)

Nach dieser ewigen Vorrede ist es daher nicht erstaunlich, dass ich dieses Buch mochte, auch wenn es nicht ganz das war, was ich wollte. It's complicated.;-)
Der Autor ist sehr gut darin Anekdoten zu erzählen und das weiß ich bekanntlich sehr zu schätzen - allerdings ist die Auswahl der ausgewählten Anomalien in diesem Fall doch ein wenig...exzentrisch? Es gibt Kapitel über vergessene Orte, Geisterstädte, Prestige-Städte, unkartographierte Inseln, Orte im Niemandsland von Bürgerkriegen...und Geschichten über diesen komischen Patch Wiese an der Autobahn von Newcastle...? Das ist an sich nicht schlecht, aber war ein wenig merkwürdiger, als ich gedacht hätte....aber merkwürdig kann ja auch gut sein, no?
Und ich hätte mich über ein bisschen mehr Bildmaterial gefreut, aber ich weiß nicht, ob der Autor die meisten Orte tatsächlich besucht hat - und wenn nicht, ok auch nicht schlimm, ich bin ein Fan von Recherche und ich habe auch keine Zeitmaschine gehabt, um ins Russland um 1700 zu reisen für mein Referat.;-)

Für Menschen wie mich, die sich aus Hobbygründen mit Worldbuilding und fiktiver Kartographie beschäftigen, möchte ich dieses Buch aber trotzdem wärmstens empfehlen, denn hier findet sich bestimmt ein Plotbunny für jede Fantasywelt!

Unser Hund wollte sich leider auf meinem Exemplar künstlerisch verewigen - sieht ganz lustig aus und ist ja irgendwie auch ein wenig Meta was das Thema angeht, wäre aber nicht nötig gewesen...;-)


Insgesamt vergebe ich daher 4,5 von 5 Koordinaten für ein sehr spannendes Buch für Zwischendurch!

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