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07.12.2020

King Arthur Oder auch: Deleted Scenes in Filmlänge

Wir machen in dieser Woche nochmal einen kleinen Exkurs, diesmal nicht zum Thriller, sondern in die Historienfantasy - oder genauer gesagt "Stoffe, die einfach keine Reboots mehr brauchen".

Davon haben wir in kurzer Folge gleich mehrere gesehen und King Arthur- Ledgend of the Sword macht jetzt einfach mal den Anfang, einfach nur weil dieser Film das Equivalent eines labberigen Toatbrots ist: Man kann/muss es nicht wirklich genießen, aber es macht einen auch nicht aggressiv. ;-)

Damit habe ich also mal wieder jegliche Spannung aus dieser Review gesaugt und wer sich nicht meiner ewigen Unfähigkeit aussetzen will auf Spoiler Rücksicht zu nehmen, kann gleich die Ausfahrt nehmen. Wer aber doch bleiben will, der kann sich mal an unserem schlauen Video erfreuen - ich verlinke selten [Thing Bad] Content aus Prinzip, aber hier geht es um eine eher schreibhandwerkliche Auseinandersetzung und nicht um eine Rant Review:


 

Das Problem dieses "Takes" von King Arthur ist vor allem - und darauf werden wir in dieser Woche noch öfter herumreiten - dass er nichts Neues zu erzählen hat. Wir haben vor nicht allzulanger Zeit auch den Netflix Versuch (Cursed) zur Kenntnis genommen und auch wenn diese Serie kein Meisterwerk ist, konnte ich doch erkennen was die Idee dahinter war.

Aber diese King Arthur Version ist eigentlich nur eine ewige Aneinanderreihung von Exposition in a Dialouge & Kampfszenen, die gerne so gut wären wie in anderen Filmen, aber irgendwie nicht sind. Auch das wird uns diese Woche noch länger begleiten...^^

1. Overdoing the good things

Manche Dinge sind dabei ganz nett gemacht, das will ich gar nicht bestreiten. Zum Beispiel war jemand ein großer Fan der Elefanten aus LotR3 und irgendwer hat auch Ant Man gesehen und fand das Stilmittel "Irgendwer Erzählt Irgendwas, gegengeschnitten mit den Dingen wie sie dann passieren" witzig. Das ist es auch, aber dieser Film ist ein Paradebeispiel von Mehr ist nicht Mehr, denn als Stilmittel funktionieren diese Sequenzen viel effektiver, wenn sie tatsächlich auch ansonsten zum Ton des Films passen. Hier ist das so ein hmhm...ja...spätestens beim 3. Mal nicht mehr so witzig und irgendwie weiß ich trotzdem noch nicht worum es geht.

2. Was will Prinz Vaseline?!

Was uns der Film auch überhaupt nicht verrät, ist, was er eigentlich will. Arthur will mit allem nichts zu tun haben, das ist schon schwierig für einen PoV Charakter - wir erinnern uns, wenn es keinen guten Grund gibt, warum sich den Held nicht einfach umdreht und geht und so weiter - aber unser Bösewicht ist auch so ein generisches Sultan anstelle des Sultans Würstchen ohne dass wir wiiirklich erfahren was er jetzt genau will. Er ist natürlich evil, was man daran sieht, dass er seine Frau und Tochter umbringt für die "Ursula hat sich aber gehen lassen"-Tentakelhexe in seinem Keller - er ist natürlich sehr traurig darüber...Boyfriend of the Year...^^ - aber was hat er gegen seinen Bruder? Warum will er die Macht haben? Einfach nur weil? Wir haben einen Helden, der nix will und einen Bösewicht, der einfach alles will und beide sind so facettenreich wie ein Granitblock und es kann nicht an den Schauspielern liegen...

3. Briefmarken Plotpunkte

Die restlichen Plotpunkte bleiben leider genauso nichtssagend. Die "Stelle dich den Badlands" Szene war so schnell vorbei, dass ich sie verpasst habe und der "Konflikt" mit dem "wir unterstützen die Sklaverei der bösen Vikinger und der gute König macht das natürlich nicht" ist mir zu simplistisch.

Ja, es hat historische Wurzeln, ja, es gab englische Könige (kein Britannien zu der Zeit) die versucht haben die Vikinger mit Gold und Sklaven "abzuspeisen", aber es ist kein "naja die Bösen tun das halt und wenn Arthur König wird, geht das Problem in einem Gespräch und ein bisschen Gewaltandrohung einfach weg"...no. Just no.

Ich bevorzuge Menschen, die Sultan werden wollen anstelle des Sultans, die tatsächlich einen Grund haben das zu tun und nicht nur "ich will aber!". Royals mögen genauso Kleinkinder sein, wie alle anderen, aber meistens geht das einher mit "sind nicht clever genug einen Putsch durchzuziehen oder sich an der Macht zu halten".

Also entweder muss Prinz Vaseline clever sein, oder er muss jemanden haben der für ihn denkt - wo ist eigentlich Merlin in diesem Film?!

4. Fazit

Merke: Jede Szene braucht mindestens 2 (ich wiederspreche vehement, dass 1 reicht^^) dieser Dinge:

  • Worldbuilding
  • Charakterentwicklung/-darstellung
  • Action
  • Plotdevelopment
  • Beziehungsentwicklung 

Dieser Film hat meistens nicht mal eins davon, geschweige denn 2, man könnte fast jede beliebige Szene rausnehmen, ohne dass es irgendwas verändert und so hat man am Ende fast 2 Stunden lang Deleted Scenes gesehen, die gar nichts tun. Sie machen mich nicht wütend - dazu kommen wir beim nächsten Mal^^ - aber mein Leben ist auch nicht bereichert worden in dieser Zeit.;-)

Mehr als 2 von 5 Tentakel ringe ich mir daher nicht mal für Jude Law und 2 lustige Montage-Szenen ab.

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