02.10.2011
Wien Tag 2: Frauenraubgruppen im Wandel der Zeit
Tag 2 in Wien ist schon an sich ein Highlight der Reise, auch wenn es gleich mal wieder rausging aus Wien - oder vielleicht grade deshalb?!;)
Heute standen die Marchfeld Schlösser auf dem Programm, von denen Prinz Eugen - to the land of truth this way - gleich mehrere besaß, weil so ein Schloss kann man schließlich immer brauchen!
Nach einer ganzen Weile Irrfahrt durch Wien - ich sage nur, Einbahnstrassen, Rechtsabbiegerzwang und 0 Strassenschilder^^ - konnten wir schließlich mit ein bißchen Hilfe der örtlichen Bevölkerung das erste kleine Palais in Augenschein nehmen: Schloss Obersiebenbrunn inklusive Pavillon.
Hier wollte man eigentlich jagen, stellte dann aber enttäuscht fest, dass es gar nicht genug zu schießen gab für den höfischen Geschmack. Also legte man noch schnell ein paar Gärten mit Pavillon an, damit sich die Geldanlage wenigstens ein bißchen gelohnt hat. Der Pavillon wird heute von der Stadt vermietet, was vielleicht den zu 80% besseren Erhaltungszustand erklärt, und ist liebevoll mit (Zitat Reiseführer) "verschiedenen Frauenraubgruppen der antiken Mythologie" geschmückt. Leider konnten diese leicht bekleideten Damen und deren grapschfreudige Entführer durch die Fenster nur schwer fotografiert werden, aber allein die Themenwahl lässt ja tief blicken, was den Sinn und Zweck so eines Lust-Gartens *haha* betrifft...
Nun muss man sich nur noch fragen, ob "Mein Heer, mein Pferd, mein Pavillon" auch mit Ölgemälden funktioniert!;)
Station 2 auf dem Weg war das eigentliche Hauptziel der Exkusion: Schloss Hof.
Hier fand man scheinbar genug Wild zum schießen und vermutlich auch Frauen zum "spazierengehen", als dass man sich eine etwas prachtvollere Sommerfrische geleistet hat - man gönnt sich ja sonst nichts als Feldherr, Frauenheld und Philosoph! (sorry den konnte ich mir nicht verkneifen...;)
Wie uns nach einem gemütlichen Mittagspicknick nahegebracht wurde, befinden sich Schloss und Gärten seit ca. 25Jahren im Wiederaufbau und beschäftigen ein ganzes Team von Historikern, die auf der ganzen Welt nach den Möbeln und Statuen suchen, die von hier (und aus den anderen Schlössern) abtransportiert wurden, nachdem der ganze Besitz an Maria Theresia fiel - auch als Kaiserin kann man scheinbar nie genug Schlösser haben...
Als Tagesausflug eignet sich das Schloss aber schon jetzt - auch wenn der Eintritt ohne Akademiker-Bonus für die mittlere Pampa etwas hoch erscheint. Dafür gibt es einen kleinen Zoo mit Aufzuchtstation barocker Tierarten (und Kamelen;), ein Wäldchen mit Hängematten, Springbrunnen, Blumen in Hülle und Fülle und einen großartigen Ausblick über die Umgebung bis hin nach Bratislava!
Schloss 3 auf unserer Tour konnte da leider nicht mehr so ganz mitthalten - was aber auch schwierig war - hat mich nicht einmal zu einem Foto gereizt (unglaublich aber wahr!;), ist aber auch sowieso nicht öffentlich zugänglich, es sei denn man besucht das Restaurant, oder mietet sich als Gesellschaft ein - was wir aber dann doch übertrieben fanden.
Highlight des Tages: Unsere vergebliche Suche nach dem Zusammenfluss der March (ihrerseits Grenzfluss zur Slowakei) und der Donau unter dem Motto: Andernorts baut man ein Deutsches Eck und hier nicht einmal eine Strasse!
Nach ein paar abenteuerlichen Wendemanövern auf dem Deich und einem hübschen Sonnenuntergang über den Marchfeldern, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, mussten wir unsere Suche leider erfolglos abbrechen, konnten aber immerhin von einem einheimischen Wildhüter noch in Erfahrung bringen, dass wir "mit dene Autos" da eh keine Chance gehabt hätten - ich hatte kurz überlegt den Eintrag mit "Geh, hoabt's eich verfoahn?" zu übertiteln, aber diese Perle des Niederösterreichischen hätte zuviel verraten - und die Frauenraubgruppen sind auch zu schön!;)
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