Disclaimer:
Diese Annekdötchen sind kurz zusammengebastelt und sollen/können keine
erschöpfende Darstellung von irgendwas sein! Anregungen, Kritik und
eigene Erfahrungen gerne in die Kommentare.
Erinnert ihr euch noch an den TED Talk über Amy das Einhorn und andere lustige Kindheitsannekdoten?;-)
Ich wollte über einen signifikaten Punkt aus diesen 10 Minuten nochmal was sagen, weil er mir seit einiger Zeit im Kopf herumspukt: Die Frage, ob ich ein statistisch-signifikantes Pünktchen bin oder nicht.
Nun könnte man ja meinen, dass das eigentlich intuitiv abzulehnen ist, denn in unserer Gesellschaft - im Gegensatz zu anderen übrigens - ist Individualität ein hohes Gut, das wir mit Zähnen und Krallen verteidigen, egal wie mainstream und spießig wir heimlich vielleicht sind und uns perish-the-thought damit vielleicht sogar wohlfühlen.;-)
Trotzdem verehren wir irgendwie alle so ein bißchen die "Unangepassten", oder? Die Leute, die einfach mal weg sind, die sich nicht einfügen und suchen uns ein paar kleine Ausbrüche in unserem Alltag, um auch "anders zu sein" - ich finde das gut und richtig, nicht umsonst ist das Foto zu diesem Artikel mein Hautbildchen, das so in dieser Form wohl niemand sonst hat.;-)
Und trotzdem werden wir alle dann zu Statistik-Pünktchen, wenn es darum geht "wissenschaftlich erfasst zu werden" - und das scheint ein völlig entgegen gesetzter Trend zu sein. Heutzutage ist es nicht mehr cool irgendeine persönliche Entscheidung zu treffen, wenn man sie nicht durch irgendeine empirische Studie rechtfertigen kann. Irgendwas zu tun, weil man es will, trägt überhaupt nicht dieselbe Rechtfertigung in sich, als sagen zu können: Die Wissenschaft gibt mir Recht!
Zu fast jedem Aspekt unseres Lebens gibt es Studien über Studien, die vermutlich jeden beliebigen Standpunkt rechtfertigen, egal um was es geht - was ich esse (sehr beliebt), wie ich mich bewege (fast noch schlimmer), welche Klamotten ich trage, wohin ich in Urlaub fahre und wie, vermutlich auch welches Handy ich kaufe. Moralische, traditionelle, persönliche, ästhetische, individuelle Gründe dafür haben scheinbar nicht dasselbe Gewicht, wie die ultimative Segnung des "und diese Studie XY sagt auch, dass das die bestmögliche Entscheidung ist".
Ich bin ein Fan von Wissenschaft, das sollte man nicht bezweifeln, und ich bin ein noch größerer Fan von Skeptizismus und kritischem Denken und keins davon macht mein Leben einfacher (aber wenn das Leben leicht wäre, könnte ja jeder eins haben) - aber ich weigere mich einfach mich als statistisch-relevantes Pünktchen zu sehen. Ein mit Zähnen und Krallen verteidigtes Unangepasst-Sein meinerseits.;-) Und jede Studie, jede wissenschaftliche Erkenntnis, die irgendwas mit menschlichem Verhalten oder dem menschlichen Körper zu tun hat, ist eben um diese nicht-relevanten-statistischen Pünktchen bereinigt. Das bedeutet, unabhängig von der Qualität der wissenschaftlichen Methode (und wer mit Automatischem-Skeptizismus gestraft ist, weiß wie schlecht manche Studien gemacht sind, oder wie voreingenommen/im Voraus bezahlt manche "Wissenschaftler" sein können), ist das Ergebnis immer "für manche/viele/die meisten Probanden dieser Studie war XY die beste Entscheidung".
Keiner dieser Probanten war ich und auch wenn man gerne alles ausprobieren darf, was einen mehrheitlichen Erfolg nach einfacher Wahrscheinlichkeitsrechnung in Aussicht stellt, ist es auch kein Beinbruch festzustellen, dass man eines der nicht-statistische-relevanten Pünktchen ist. (Und man sollte sich dafür übrigens auch nicht rechtfertigen müssen btw. My Life, My Rules und so, remember?;-)
Trial and Error ist eben doch, was das Leben wirklich spannend macht. Wir sind doch alle Individuen!;-)
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