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21.01.2022

Mission Maxirock. Oder auch: Warum tue ich mir Leinen eigentlich an...

Manchmal müssen solche ansonsten essentielle Dinge wie meine Bequemlichkeit einfach mal zurückstehen - zum Beispiel, wenn es einen so schönen Leinenmischstoff in der Grabbelkiste gibt...

Ja, Leinen franst aus wie nichts Gutes und wenn man irgendwann mal alle Nähte versäumt hat, muss man den Scheiß auch noch bügeln, ich weiß...ich habe alles versucht es zu verdrängen, aber es ließ sich nicht ignorieren... ;-)

Trotzdem wollte ich dringend wieder einen langen Rock in A-Linie und ich wollte einen leicht fallenden, aber robusten Stoff und da ist Leinen - oder hier ein Leinen/Viskose Mix, der wenigstens nicht schon knittert, wenn man ihn nur böse ankukt... - einfach unschlagbar.

Vermutlich wiederhole ich diesen Vorgang noch mit ein paar anderen Stoffen, wenn sie mir unterkommen, denn eigentlich finde ich lange Röcke sehr cool und man muss eigentlich auch nichts dafür können, außer soviele Keile ausschneiden, wie aus dem Stoff rauszuholen sind und sie in einem Taillenband zusammenzufassen - mein "Schnittmuster" dazu ist daher auch unverändert seit Miss Tudor, und kann auf jede beliebige Länge gebracht werden. Bodenlang ist ja im Alltag eher hinderlich... ;-)

Und eines muss man Leinen ja lassen - man muss es ständig bügeln, aber es lässt sich auch einfach sehr gut bügeln. Daher war das mit dem Taillenband ausnahmsweise auch gar nicht so schwierig - vorgebügelt hat sich der Stoff sehr gut benommen, aber ich habe diesmal dran gedacht erst die Innenseite mit dem gerafften Rocksaum zu verbinden (eine gnadenlos krumme Naht, wie das immer so ist, wenn ich über Raffungen nähen muss...) und dann erst die Vorderseite umzuklappen und mit einer erstaunlich geraden Naht zu fixieren. Also hat die Rückseite jetzt 2 Nähte, eine krumme und eine grade, aber da sieht es ja keiner, also was solls? ;-)

Ansonsten bin ich quasi schon ekstatisch wie grade die meisten Nähte geworden sind - die Innenkanten musste ich ja auch alle nochmal versäubern, weil Leinen franst...das war frickelig und nervig, aber das Ergebnis kann sic ganz gut sehen lassen, no?

Am Ende diesen sehr, sehr, sehr langen Arbeitstages, an dem ich nur immer wieder ewig lange grade Nähte zustande bringen musste (vielleicht sind lange Röcke doch nicht soooo toll, der Tellerrockbrauchte nur 3 Nähte... ;-), stellte sich dann nur das eine, kleine Problem, dass so ein langer, grauer Sack nicht ganz so elegant aussah, wie ich das gerne wollte...

Und weil ich ja immer gut darin bin mir die schlimmsten Dinge selber aufzulegen, habe dann also beschlossen noch per Hand gefühlte 20m schwarze Borte aufzutragen. Aber da Ergebnis ist schon cool, also will ich mich mal nicht zu laut beschweren..

Halten wir also fest: Manchmal lohnt es sich sogar mit Leinen zu arbeiten - auch wenn ich mich bisher standhaft weigere das ganze Ding nochmal zu bügeln. Wir tun einfach so, als wäre der leichte, luftgetrocknete Crinkle-Look gewollt, ok?!;-)

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