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22.05.2020

Listening to: False Value - Rivers of London Buch 8

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch lest oder einen Film schaut und in dem Moment denkt ihr euch zwar schon "puh XY war aber Meh", aber overall seid ihr schon unterhalten und gnädig, aber je länger ihr darüber nachdenkt, desto mehr stört euch?

Das klingt jetzt schon richtig salty und kryptisch negativ, oder...? Keine Sorge, nichts davon hat mit False Value zu tun, aber es würde ich interessieren, ob dieses Phänomen noch jemand kennt...;-)


Peter Grant is facing fatherhood and an uncertain future with equal amounts of panic and enthusiasm. Rather than sit around, he takes a job with émigré Silicon Valley tech genius Terrence Skinner's brand-new London start-up - the Serious Cybernetics Company.
Drawn into the orbit of Old Street's famous 'silicon roundabout', Peter must learn how to blend in with people who are both civilians and geekier than he is. Compared to his last job, Peter thinks it should be a doddle. But magic is not finished with Mama Grant's favourite son.
Because Terrence Skinner has a secret hidden in the bowels of the SCC. A technology that stretches back to Ada Lovelace and Charles Babbage and forward to the future of artificial intelligence. A secret that is just as magical as it technological - and just as dangerous.


So dann lasst uns mal über "das Buch danach" sprechen!

1. Fresh Start
Das Phänomen, das ich oben beschrieb, bezieht sich in meinem Kopf vor allem auf den Vorgänger Lies Sleeping - wer sich meine Rezi dazu nochmal durchlesen will, wird schon feststellen, dass mich dieses Buch (oder Elemente davon) geärgert haben, aber overall war ich noch ziemlich gnädig, fühlte mich gut unterhalten etc.. However, je länger ich darüber nachdenke, desto unlogischer, unzusammenhängender und unausgegorener scheinen mir diese Elemente, die mich geärgert haben und ich habe auch ein paar neue gefunden, die beim 2. Mal lesen einfach sehr viel schlechter weggekommen sind...
Es mag auch daran liegen, dass ich zum 2. Lesen das Paperback in der Hand hatte - ein traditionell verlegtes Buch von einem "professionellen" Verlag mit Layout, Tipp- und Grammatikfehlern auf fast jeder! zweiten! Seite!
Ungelogen, selbst wenn man mal über fehlende Anführungszeichen etc. hinwegliest, weil es jetzt nicht sooo den Lesefluss stört, Tippfehler, doppelte oder fehlende Verben, weil man scheinbar den Satz mal umgestellt hatte, es dann aber vergessen hat, fehlende Buchstaben...unfassbar ganz ehrlich.
Ich hatte irgendwann das Gefühl irgendwer hat da aus versehen den unüberarbeiteten First Draft auf die Druckmaschine geladen, der weder developmental edits noch jemals ein Korrektorat gesehen hat...
Scheinbar haben nicht alle Ausgaben das Problem, aber wow hat mich das geärgert...vielleicht auch weil man sich als Selfpublisher soviel Mist anhören muss was die "fehlende Qualitätskontrolle im Selbstverlag" angeht, aber auch ansonsten...
Langer Rant, kurzer Sinn jedenfalls, ich war sehr glücklich, dass wir diesen ganzen unausgegorenen Showdown, Lesley, den Faceless Nazi und all diesen Ballast jetzt hinter und lassen und was ganz anderes machen!;-)

2. Maybe it's a feature?
Ich versteige mich jetzt einfach mal dazu zu behaupten, ich mochte dieses Buch und werde das hoffentlich nicht wieder zurück nehmen müssen, wenn ich es zum 2. Mal gelesen habe - wir lesen gerade das E-Book und bisher ist alles gut.;-)
Ich bin ein großer Per Anhalter durch die Galaxis Fan, also haben mich die drölfzigtausend Anspielungen darauf eher erheitert, als gestört - ich kann aber die Rezis verstehen, dies es too much fanden. Aber Peter ist wieder on form, die neuen Nebencharaktere sind ein wenig viele - was normal ist, wenn man quasi die Location & den Support Cast komplett austauscht - und bei einigen hätte ich mir ein wenig mehr Tiefe gewünscht, aber vielleicht kommt das ja noch, die Serie ist ja noch nicht vorbei. Im Gegensatz zu Foxglove Summer fand ich den Orts- und Cast-Wechsel auch nicht so apropos of nothing und bin daher auch zufrieden mal ein Buch lang weniger von Mollie, Nightingale etc. zu sehen.
Aber...es kommt immer ein aber...;-) Zwei kleine Dinge haben mich wiedermal irritiert, nichtmal geärgert oder so, aber sie sind mir aufgefallen und das zum wiederholten Male, also muss ich vielleicht einfach davon ausgehen, dass das der Stil des Autors ist...?

1. Showdown Shmodown?
Die Showdown Kapitel der Rivers of London Bücher sind einfach more often than not verwirrend, weil plötzlich vieles gleichzeitig passiert und irgendwie eine komplexe Auflösung in 1 Kapitel gepresst wird...Vielleicht wird das besser beim zweiten Lesen, aber ich habe das entsprechende Hörbuch Kapitel 2x gehört und weiß immer noch nicht genau was da passiert...Dinge explodieren, aber warum genau?...Vielleicht muss man einfach mit dem Flow gehen....oder mit der Druckwelle in dem Fall.;-)

2. Excuse the rambling
Was vielleicht auch dazu beiträgt - die Auflösung des Falls ist oft sehr rambly erzählt, mit clues hier und da und dort, was an sich nicht schlimm ist, aber Peter bekommt halt nicht seinen Sherlock Moment mit der Zeit uns das alles nochmal aufzudröseln, weil ja im Showdown immer Dinge explodieren... ist vielleicht wirklich ein feature und ich muss damit leben.

"Hätte ich anders erzählt" trifft auf mindestens einen Plotpunkt in jedem Buch zu, das ich jemals gelesen habe und ist eine persönliche Präferenzgeschichte und damit ungleich zu einem narrativen Naturgesetz.;-)
Ich gebe mal 4,5 von 5 Lochkarten, weil ich Lies Sleeping gerne im Nachhinein noch mindestens 2 Punkte abziehen würde...aber naja, Qualitätskontrolle und so, einfach nicht ärgern!;-)

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