Man könnte ja manchmal meinen, wenn man selber 6-8 Stunden die Woche an so einem Shakespeare rumfummelt, dann wäre das Letzte was man möchte, sich an seinem freien Wochenende noch mehr davon anzusehen...außer vielleicht, um die Konkurrenz im Auge zu behalten...;)
Das gillt aber natürlich nicht mehr als Ausrede, wenn man ein paar AN "Fast-Zwischendurch-Mal-Ehemalige" unterstützen muss und so schwangen wir uns gestern in die Bahn - mentale Aussetzer meinerseits inklusive;) - auf dem Weg in die alte Hauptstadt.
(Wir waren da übrigens nicht die Einzigen und auf dem Rückweg - immerhin halb2 nachts!^^ - hatten wir es nur T.s schlagenhafter Agilität und aktiven Anstehkünsten zu verdanken, dass wir im Zug nicht bis Düren stehen mussten...doofer Weihnachtsmarkt!;)
Warum der Eintrag nicht bis nach Weihnachten warten konnte, erklärt sich damit auch, denn Jeder, der noch bis Donnerstag die Möglichkeit hat einen kurzen Abstecher in diese Richtung zu machen, sollte das in jedem Fall tun, es lohnt sich!
Allerdings ist "vom Fach" zu sein wirklich abträglich manchmal, wenn es um den uneingeschränkten Theatergenuss geht, wie wir wieder einmal feststellen mussten.;) Zum einen funktioniert das eigene Hirn wie ein Abakus und jede gute Setting, oder Technik Idee wird gleich mal auf ihre Durchführbarkeit im eigenen Stück hin geprüft. Zum anderen hatte jeder von uns eine eigene, kleine Sarah im Ohr, die immer sowas sagte wie "you're out of the light!", "don't upstage your colleagues!", "don't use your downstage arm!", "speak your line, THEN rush off!"...das kann schonmal etwas ablenkend sein!;)
Alles in allem hatten wir aber wenig Grund zu fachlicher Manöverkritik, sowohl unsere "Leihgaben" (A., N. ihr seit nur ausgeliehen, ich hoffe das ist euch klar!^^;) als auch die Kollegen haben wirklich sehr gut gespielt - die gute Mischung aus heldenhaften und hinterhältigen, lustigen und launischen Charaktere ist zwar in großen Teilen sicher auch Shakespeare geschuldet, aaaber wir alle wissen, dass ein gutes Skript noch kein gutes Stück macht!:)
Trotz meiner Skepsis zu modernen Umsetzungen waren auch die "Neuzeit-Gimmiks" gut eingebunden, das Setting spartanisch, aber atmosphärisch (wie bei uns *hust*;) und niemand von uns wollte den Text von Cleopatra lernen müssen, aber sie hat sich einwandfrei geschlagen! Außerdem gefielen uns die Mafiosi ausnehmend gut!;D
Nur das im Programmheft - und uns "Insidern" schon vorher - angekündigte Tele-Novela-Stil Konzept war leider etwas abwesend...wobei leider...naja.;) Sicherlich hat es der Qualität von Schauspiel und Stück nicht geschadet, dass die Schauspieler nicht auf das übliche Soap-Opera Niveau "runtergezogen" werden mussten, aber mit ein paar einfachen technischen Spielereien hätte man da sehr viel rausholen können.
Wenn man beispielsweise schon ein Film-Intro (siehe Link) produziert, warum dann keinen Abspann, vielleicht als Begleitung zum Curtain-Call? Wenn man schon Szeneneinblendungen wie "Rome" oder "Alexandria" macht, warum dann nicht die typische Tele-Novela Kapiteleinteilung übernehmen - "Chapter 3 - Rome", macht nicht soviel mehr Arbeit? Und warum nicht die Pause mit den typischen Serien cliff-hanger Markenzeichen "to be continued" und vielleicht einem "was bisher geschah..." Einspieler einrahmen?
Und das waren nur 3 Ideen, die uns spontan kamen, ohne viel drüber nachzudenken!;)
Trotzdem hat sich der Kurztripp in jedem Fall gelohnt - auch wegen dem niedlichen Theatereigenen Bistro, dass wirklich sehr gemütlich ist und sehr gute Tomatensuppe macht!;) - und daher gibt es mindestens 4 von 5 brennenden Bibliotheken...naja gut vielleicht doch lieber Kobras...oder Mafiosi für den tragischen Shakespeare in diesem Semester - to be continued mit dem Lustigen im Januar!:)
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