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11.11.2010

Ein Bild des Jammers...

Einer der Hauptvorteile der Haustierhaltung ist meiner Meinung nach, dass man immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert wird.
Einer der Hauptnachteile der Haustierhaltung ist meiner Meinung nach, dass man ständig mit neuen Situationen konfrontiert wird...;)

Am Dienstag Morgen durften wir so in den Genuss der Erfahrung kommen, dass Haustier-Ratgeber nicht immer Recht haben. Der Katzen-Ratgeber meiner Kindheit verlautbarte z.B., dass Katzen es nicht besonders schätzen in einen kleinen, dunklen Korb gesteckt zu werden. Soweit ist das nicht erstaunlich, für gelegentliche Transporte zum Tierarzt aber unumgänglich. Der Tipp des Ratgebers diese unangenehme Situation "so ruhig und schnell wie möglich" über die Bühne zu bringen, klingt dann auch noch logisch - die Praxis erweist sich manchmal eben nur als schwierig und Ratgeber-resistent. Den Ratschlag eine Katze daher nicht rückwärts in einen Korb zu schieben, weil sie dann noch mehr Panik bekommt, weil sie nicht sieht was passiert, haben wir beispielsweise jetzt 7 Jahre durchgehalten - und unsere Katzen auch -  bis zum besagten Dienstag, an dem unser neuer Kater eindrucksvoll bewiesen hat, dass diese Methode den eindeutigen Nachteil hat, dass eine schreiende, beißende, kratzende Katze sich hervorragend mit alle vier Füßen gegen die Korböffnung stemmen kann, bis die Händer der Besitzer und auch die Geduld derselben irgendwann den Geist aufgeben.

Die "Presse die Katze in einen handlichen Ball zusammen und schiebe diesen mit dem A**** voran in den Korb" Technik scheint dann - in Anbetracht der Umstände - auch nicht weniger Panik-fördernd als alles andere...
Zum Glück hatte die arme Tierarzthelferin danach die Aufgabe das Tier wieder aus dem Korb rauszuholen.;)

Damit aber der neuen Erkenntnisse nicht genug, denn aus einer versehrten Katze können auch schnell mal mehrere werden. Also mussten wir am Dienstag auch noch die Erfahrung machen, dass a) Katzen (oder zumindest unser dicker Kater^^) nicht intelligent genug sind eine kleine Wunde nicht solange aufzukauen, bis eine große daraus geworden ist und b) Katzen mit einer Plastik-Halskrause echt noch bescheuerter aussehen als Hunde!^^
Vielleicht kommt das allerdings auch daher, dass wir c) lernen durften, dass Halskrausen schlecht für die feline Raumorientierung sind  - und dass es sehr schwer sein kann Mitleid mit einem Haustier zu haben, dass ständig gegen Wände und Möbel rennt...es ist ja nicht so, als täte er mir nicht Leid, aber der Entertainment Faktor ist leider manchmal stärker!;D

Fressen kann man als Katze übrigens mit einer Halskrause auch nicht - obwohl der Entertainment Faktor dabei auch ganz groß ist, wenn z.B. die Nase 1cm über dem Futter stoppt, weil der Kragen schon auf dem Napf aufliegt, oder aber Futterstücke in den Kragen fallen...;) - also mussten wir (aka ich;) zusätzlich noch eine Lösung finden, wie wir 1-2x am Tag die Katze davon überzeugen können, das Ding nicht nur aus-, sondern vor allem auch wieder anzuziehen...
Für alle, die mal in diese Situation kommen sollten: Ein bißchen Inspiration aus dem Wrestling Ring ist hier nicht verkehrt - nehmen, draufknien, aufpassen, dass noch Luft in den Lungen bleibt, fertig!;)

Das machen wir jetzt noch bis zum Wochenende, gepaart mit dem alten Klassiker "der Katze 2x am Tag eine Pille geben" und dann dürfte das Lazarett sich hoffentlich wieder auflösen...ein bißchen Sport am frühen Morgen hat ja aber angeblich noch niemandem geschadet...;P

2 Kommentare:

  1. Sehr, sehr amüsant zu lesen. Schadenfreude ist ja immer noch die schönste Freude!

    Aber bescheidene Frage, wenn man die Halskrause eh abnehmen muss, warum macht man sie dann nicht den entschiedenen 1 cm kürzer?

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  2. Leider sind die Verschlüsse ein wenig doof angebracht, so konnten wir nur 0,5cm kürzen ohne die Passform zu verändern (hatte die Befürchtung, dass es dann noch unbequemer würde...) - aber das an- und ausziehen ging nach 1-2x ganz fix und fast Beschwerdelos, manchmal kann sogar der Dicke ganz lieb sein!;)

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Vielen Dank!