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05.02.2011

The End of all Things. Oder: Nachtrag Supernatural (vorsicht Spoiler!)

Wie man vielleicht an den bisherigen Serien-Einträgen in diesem Blog (=0;) ablesen kann (oder eben nicht...), bin ich kein so großer Fan von Serien.
Was nicht bedeutet, dass ich keine Serien sehe oder gesehen habe, aber meistens fallen sie dann doch in 3 Kategorien: "Nicht mein Ding", "Seicht und Egal" oder "Murder of the Week"
Unter der ersten Kategorie laufen in Übereinstimmung mit der Anfangsbehauptung viele Serien von LOST, 24 oder solche Unsagbarkeiten wie Buffy, Vampire Diaries, oder so typische "Frauen"-Serien (Gilmore Girls, Desperate Housewifes, und alle diese Doktor-Spielchen in irgendwelchen Krankenhäusern;)
In der 2. Kategorie finden sich tatsächlich Serien, die ich an sich zwar witzig finde (Scrubs, Boston Legal, Two and a Half Men, Simpsons etc.), aber bei denen ich nie auf die Idee kommen würde mir die DVDs eine nach der anderen anzusehen, weil die Handlung dann doch irgendwie egal ist. Und in der 3. Kategorie (Criminal Intend, CSI, Law&Order...) gibt es meistens nicht mel eine irgendwie wichtige folgenübergreifende Handlung und daher kann man das immer kuken, ohne viel "Commitment".;)

Die meisten Serien, die ich versucht habe über einen längeren Zeitraum zu verfolgen, haben früher (2400, Fringe) oder später (X-Files) aufgehört mich zu interessieren, weil Folgen- und Staffelübergreifende Handlungsstränge scheinbar wirklich schwierig zu schreiben sind: Entweder man verwirrt sich in sovielen "offenen Fässern", das die Charaktere und Folgenhandlungen dem völlig zum Opfer fallen, oder beschränkt sich zu lange auf Folgengerechte kryptische Andeutungshäppchen und hat dann das Pech, dass ich nicht soviel Geduld habe.;) Wenn ich ein Buch lese, lege ich das auch wieder weg, wenn nach 100Seiten immer noch nichts interessantes passiert ist - so ist es auch, wenn ich 5 oder 6 Folgen einer Serie sehe und immer noch keine Ahnung habe, worum es eigentlich überhaupt gehen soll...

Daher möchte ich mal eine Lanze brechen für eine Serie, die wir jetzt bis zur (intendierten) letzten Folge gesehen haben und die es tatsächlich großteils geschafft hat, sogar meinen schwierigen Ansprüchen zu genügen.;) Supernatural startet als Monster of the Week und hat daher einen ähnlichen Einstieg wie X-Files und auch ähnliche Charakterdynamik (T. nennt es Harry&Sally Bickering;), was mich persönlich sofort angesprochen hat, auch wenn die "Welt" gleich zu Anfang eine ganze Ecke düsterer angelegt ist. Den Humor hat sich die Serie trotzdem zum Glück auch über die ganzen 5 Staffeln bewahrt, was mich tatsächlich bei der Stange gehalten hat, auch wenn ich mit einigen Handlungssträngen nicht wirklich glücklich war - bespielsweise den furchtbar dominanten Daddy-Issues in Staffel 2, oder dem alles-erdrückenden Engel-Krieg in Staffel 4.
Es gab Momente, in denen ich doch sehr gemosert habe, weil ich befürchtete, dass die eigentlich sehr gelungene Familie vs. Individuum Charakter-Entwicklung von diesen vielen "kosmischen" Konflikten erdrückt werden würde - aber gleich darauf wurden wieder Folgen nachgeliefert, die so wunderschön bescheuert waren, dass man nicht anders konnte, als völlig versöhnt zu sein!;)

Gerade in Staffel 5 - der eigentlich letzten Staffel, da man Staffel 6 jetzt aus Erfolgsgründen anstückeln wird und der Handlungsbogen nach der letzten Folge eigentlich zuende ist - ist diese Mischung aus Konflikt und Comic Relief sehr gut gelungen und auch das Staffelübergreifende Thema hat eine sehr einfache, aber universelle Ausprägung - Gut gegen Böse ist ja schon ein alter Hut, aber Team Free Will gegen Team Destiny? Das hat soviel Humor, wie es ein interessantes philosophisches Thema ist!;)

Besonders lobend erwähnen möchte ich ausserdem noch, dass sich die letzte Folge (und ja, irgendwer zickt immer rum, weil ihm das Ende nicht gefällt;) verkneifen kann ein großes, dramatisches Action-Feuerwerk abzubrennen, in dem dann alle noch verbliebenen Nebenhandlungen auf Teufel komm raus (pun intended!;) aufgelöst werden müssen und auch nicht den lahmen Deus ex Machina Effekt (auch hier pun intended) bemühen mus. Statt dessen dominieren hier die sanften Töne und an Ende gewinnt eigentlich Niemand und Jeder - ganz wie man es sehen will.
Und eine große apokalyptische Endschlacht zwischen Adam as Michael (Erzengel), Sam as Luzifer (Sporn des Bösen) und Deas as ... Dean (geile Sau;) ausgetragen als Prügelei zu alten Rock-Klassikern...man muss doch einfach zugeben, dass das eigentlich viel genialer ist, als alle Computer animierten Himmlischen Heerscharen zusammen, oder?!?;)

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